Geschlechtsunterschiede beim Fleischkonsum: Welche Rolle spielt die Gleichstellung?

Wie unsere Analyse einer neuen Studie zeigt, essen Männer im Allgemeinen häufiger Fleisch als Frauen. Interessanterweise haben Forschende festgestellt, dass dieses Essverhalten nicht in allen Ländern der Welt gleich ist. Während in einigen Ländern kaum Unterschiede im Fleischkonsum zwischen den Geschlechtern bestehen, sind diese Unterschiede in entwickelten Ländern mit höherer Geschlechtergleichstellung größer.

Die Annahme, dass mit zunehmender Gleichberechtigung die Unterschiede im Fleischkonsum zwischen Männern und Frauen abnehmen würden, wurde widerlegt. Die Forschung legt nahe, dass in Ländern mit größerer Geschlechtergleichstellung Menschen mehr Freiheit haben, das zu essen, was sie möchten, und dass dies zu einer größeren Vielfalt in den Ernährungsgewohnheiten führen kann.

Obwohl Fleisch in ärmeren Ländern tendenziell weniger konsumiert wird, da es teurer ist, neigen Männer in wohlhabenderen und gleichberechtigten Gesellschaften dazu, mehr Fleisch zu essen. Es wurde beobachtet, dass in Deutschland die Unterschiede im Fleischkonsum zwischen den Geschlechtern am größten sind, im Vergleich zu anderen untersuchten Ländern.

Die Gründe für diese Unterschiede wurden in der Studie nicht direkt erfasst. Allerdings wird in vielen Kulturen der Konsum von Fleisch mit Männlichkeit und Potenz in Verbindung gebracht. Möglicherweise beeinflussen kulturelle Normen und gesellschaftliche Erwartungen das Essverhalten von Männern in Bezug auf Fleischkonsum. Weitere Forschung könnte dazu beitragen, diese Zusammenhänge genauer zu verstehen.