Gelsenkirchener Geschäftsführer hinterzieht Steuern in Höhe von 160.000 Euro – obwohl er Analphabet ist

Skandal in Gelsenkirchen: Unternehmer und Geschäftspartner wegen Schwarzarbeit vor Gericht

In einem spektakulären Prozess vor dem Essener Landgericht wurden die Machenschaften einer Firma aus Gelsenkirchen, spezialisiert auf Asbest- und Schadstoffsanierung, aufgedeckt. Der Unternehmer und sein Komplize aus Marl wurden wegen Steuerhinterziehung und Sozialbetrug zu Haftstrafen verurteilt. Besonders erschreckend: Trotz mangelnder Bildung gelang es dem Analphabeten aus Gelsenkirchen, ein illegales Netzwerk aufzubauen, das bis zu 50 Schwarzarbeiter beschäftigte.

Der Mann aus Gelsenkirchen und sein Geschäftspartner aus Marl hatten sich 2017 in einem Wettbüro kennengelernt, das zu keinen Gewinnen führte. Kurzerhand wechselten sie in die Baubranche und begannen mit der Organisation von illegalen Arbeiterstrukturen. Der Helfer des Unternehmers kümmerte sich um die Buchhaltung, zahlte Schwarzlöhne aus und erstellte gefälschte Rechnungen. Bei einer Zollkontrolle auf einer Baustelle wurden schließlich 19 Schwarzarbeiter entdeckt.

Das Landgericht Essen verhängte 20 Monate Haft ohne Bewährung für den Unternehmer und 17 Monate Haft ohne Bewährung für seinen Komplizen aus Marl. Der finanzielle Schaden, der den Finanzbehörden und Sozialversicherungen entstand, wird auf knapp 160.000 Euro geschätzt. Die schnelle Aufdeckung des illegalen Geschäftsmodells verdeutlicht die Bedeutung effektiver Kontrollmechanismen und die Strafverfolgung bei Schwarzarbeit in Deutschland.

Trotz Geständnissen und der Hoffnung auf Bewährungsstrafen blieb den Angeklagten keine Milde erspart. Dieses Gerichtsurteil soll auch als abschreckendes Beispiel für andere dienen, die durch Schwarzarbeit den Staat und die Sozialsysteme betrügen. Es zeigt, dass kriminelles Verhalten letztendlich Konsequenzen nach sich zieht und nicht unentdeckt bleibt.