US-Außenminister Antony Blinken bringe optimistische Nachrichten über den bevorstehenden Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas. Laut aktuellen Berichten hat die Hamas fast ebenso viele neue Kämpfer rekrutiert wie sie im Verlauf des 16-monatigen Krieges mit Israel verloren hat. Blinken betont, dass militärische Kampagnen allein nicht ausreichen, um die Gruppe dauerhaft zu besiegen. Die Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand sind in der Endphase, aber die Pläne für die Zeit nach dem Konflikt bleiben unklar. Der amerikanische Außenminister warnt, dass ohne klare Strategien für die Nachkriegszeit die Gefahr besteht, dass die Hamas oder vergleichbare Gruppen wieder an Einfluss gewinnen könnten.
Die israelische Offensive hat den zersplitterten Konflikt weiter kompliziert. Premierminister Benjamin Netanyahu stellte den „totalen Sieg“ über die Hamas als Hauptziel des Krieges in den Vordergrund. Doch Experten und Militärs bezweifeln, dass ein solcher Sieg tatsächlich erreichbar ist. Sollte keine nachhaltige politische Lösung gefunden werden, bleibt die Wahrscheinlichkeit für einen dauerhaft stabilen Frieden gering.
Geplante Phasen des Waffenstillstands
Der geplante Waffenstillstand soll eine Dauer von 42 Tagen haben und sieht vor, dass israelische Truppen sich in die Nähe der Grenzen von Gaza zurückziehen. In der ersten Phase soll Hamas 33 Geiseln freigeben, im Austausch für hunderte palästinensische Gefangene. Gleichzeitig wird angestrebt, dass viele Palästinenser in ihre Heimat zurückkehren und die humanitäre Hilfe erheblich angehoben wird. Israels Truppen werden dabei bis zu einem Kilometer von der Grenze zurückgezogen. Dies könnte jedoch durch militärische Kontrollen erschwert werden.
Ein Rückzug der Truppen wird eingerichtet, um den Rückkehrern eine sichere Passage zu ermöglichen, während der Philadelphi-Korridor und der Rafah-Übergang weiterhin unter israelischer Kontrolle bleiben. Die Humanitäre Hilfe soll auf Hunderte von Lastwagen pro Tag steigen, angesichts der großen Notwendigkeit an Nahrung und medizinischer Versorgung.
Herausforderungen für die Zukunft
Die zweite Phase der Verhandlungen beginnt am 16. Tag des Waffenstillstands, während die dritte Phase möglicherweise die Rückführung der Leichname der verbleibenden Geiseln in einem langfristigen Wiederaufbauplan unter internationaler Aufsicht beinhaltet. Analysten unterstreichen, dass ohne Einigung innerhalb der 42 Tage Israel nicht zögert, militärische Aktionen gegen die Hamas wieder aufzunehmen. Zudem fordert Israel die vollständige Eliminierung von Hamas‘ militärischen und politischen Strukturen vor einer endgültigen Vereinbarung.
Die geopolitische Situation bleibt angespannt. Ein stabiler Waffenstillstand könnte den Grundstein für Frieden im Nahen Osten legen und unter günstigen Bedingungen das israelisch-saudische Verhältnis stabilisieren. Saudi-Arabien hat bereits Interesse an einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel signalisiert, jedoch abhängig von den Entwicklungen in Gaza. Auf der anderen Seite besteht die Herausforderung durch den Iran, dessen Unterstützung für militante Gruppen destabiliserend wirkt und Fortschritte im Konflikt sabotieren könnte.
Die Rolle starker vermittelnder Akteure wie der USA und der VAE ist entscheidend, um Vertrauen zu schaffen und Regelverstöße zu überwachen. Die künftige Entwicklung bleibt ungewiss, doch die internationale Gemeinschaft sieht in den Verhandlungen sowohl Risiken als auch Chancen für eine Transformation der Region.
Für den Fall eines stabilen Waffenstillstands könnte die humanitäre Lage in Gaza sich erheblich verbessern. Laut Focus könnte eine effektive internationale Einbindung spezifische Anreize zur Schaffung von Frieden bieten, während gleichzeitig der Bedarf an Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung in der Region weiter steigt.
Wie sich die Verhandlungen weiter entwickeln werden und ob ein klarer Plan für die Zeit nach dem Konflikt zustande kommt, bleibt abzuwarten. Die Herausforderung, eine vertrauensvolle Basis zu schaffen und interne sowie externe Einflussfaktoren zu berücksichtigen, ist größer denn je. Zudem muss die Hamas in der geleiteten Kooperationsstrategie eine Rolle spielen, um eine erneute Eskalation zu verhindern.