Ab dem 18. Januar 2025 wird im Gazastreifen eine Waffenruhe gelten, die zwischen Israel und der Hamas vereinbart wurde. Diese Einigung wird in Gaza gefeiert, entfaltet jedoch in Israel gemischte Gefühle, da viele Angehörige der Geiseln in Sorge um das Schicksal ihrer Liebsten leben. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gab bekannt, dass bis zuletzt ungelöste Punkte bezüglich des Abkommens bestanden. Teilweise Überlegungen über mögliche wiederholte Angriffe der israelischen Armee vor Inkrafttreten der Waffenruhe verstärken die Ängste in der Region.

Der israelische Präsident Izchak Herzog bezeichnete die Waffenruhe als „richtigen und notwendigen Schritt“. Die Vereinbarung sieht mehrere Phasen vor, und die erste, die sechs Wochen andauern soll, beinhaltet die Freilassung von 33 israelischen Geiseln im Austausch für palästinensische Häftlinge. Während dieser Phase wird sich die israelische Armee zudem stufenweise zurückziehen. US-Präsident Joe Biden bestätigte, dass auch Amerikaner in dieser ersten Phase freigelassen werden sollen, wobei noch unklar bleibt, wann die restlichen 98 Geiseln folgen könnten. Angehörige der Geiseln fordern die vollständige Freilassung und zeigen sich besorgt über das Wohlergehen ihrer Familienmitglieder, wie etwa Yifat Calderon, der um seinen Cousin Ofer bangt.

Internationale Reaktionen

UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich positiv über den bevorstehenden Waffenstillstand und forderte die Nahost-Verhandlungsführer auf, die Einigung rasch zu besiegeln. Er hob hervor, dass es wichtig sei, Extremisten ein Veto gegen eine friedliche Zukunft zu verwehren. Der Bundeskanzler Olaf Scholz brachte die Hoffnung auf ein langfristiges Kriegsende und eine Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen zum Ausdruck und betonte die Wichtigkeit der Durchsetzung der Waffenruhe.

Auch der britische Premierminister Keir Starmer bezeichnete die Nachricht als überfällig und sicherte das Engagement Großbritanniens für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten zu. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock warnte davor, die Gelegenheit zur Waffenruhe ungenutzt lassen und hofft ebenfalls auf die Freilassung der Geiseln. Der türkische Außenminister Hakan Fidan sieht die Einigung als entscheidenden Schritt für die Stabilität in der Region und bekräftigte die Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung.

Details zur Einigung

Der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani bestätigte das Abkommen in einer Pressekonferenz und wünschte sich Ruhe von beiden Seiten bis zur Umsetzung des Abkommens. Im Zentrum der Vereinbarung stehen die ersten sechs Wochen, in denen 33 Geiseln freigelassen werden sollen. Im Gegenzug sollen zwischen 990 und 1650 palästinensische Gefangene aus israelischen Haftanstalten entlassen werden, wobei die genaue Zahl nicht spezifiziert wurde. Für die weiteren Phasen des Abkommens sind Verhandlungen nach dem 16. Tag der Waffenruhe vorgesehen, die wahrscheinlich die Freilassung der restlichen Geiseln und die vollständige Rückkehr der israelischen Armee in eine Pufferzone umfassen werden.