Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat der Hamas ein Ultimatum gesetzt: Wenn die Geiseln bis Samstag nicht freigelassen werden, droht Israel mit der Wiederaufnahme des Gaza-Kriegs. Katz erklärte, dass die „Tore der Hölle“ für die Hamas geöffnet werden, wie es von US-Präsident Donald Trump in einem früheren Kontext versprochen wurde. Die Situation bleibt angespannt, da unklar ist, ob die Hamas alle israelischen Geiseln oder lediglich drei, wie in den Vereinbarungen zur Waffenruhe vorgesehen, freigeben wird. Katz betonte zudem, dass ein neuer Krieg intensiver ausfallen wird als der vorherige und nicht enden wird, bis die Hamas besiegt und alle Geiseln freigelassen sind.

Eine Wiederaufnahme der Kämpfe würde verheerende Folgen für die rund zwei Millionen Menschen im bereits stark geschädigten Gaza-Streifen haben, der seit über 15 Monaten unter kriegerischen Auseinandersetzungen leidet. Vertreter der Hamas führen Gespräche in Kairo über die Möglichkeit, die Entscheidung zur Aussetzung der Geiselfreilassungen zu überdenken und möglicherweise Geiseln am Samstag zu übergeben. Die Hamas hatte zuvor angekündigt, die Rückgabe von Geiseln auszusetzen, da sie Israel vorwirft, nicht genügend Hilfsgüter ins Land zu lassen und die Rückkehr von Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen zu verzögern. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium wurden seit dem Beginn der Waffenruhe am 19. Januar bereits 92 Palästinenser durch israelisches Feuer getötet.

Verschiebung der Geiselfreilassung

Die Hamas plant eine Verschiebung der Freilassung von weiteren israelischen Geiseln, die für Samstag vorgesehen war, und begründet dies damit, dass Israel sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe hält. Der Hamas-Sprecher Abu Obeida beschuldigt Israel, in den vergangenen drei Wochen systematisch gegen das Abkommen verstoßen zu haben. Die Freilassung von drei weiteren Geiseln bleibt daher ungewiss.

Obwohl die Hamas nach eigener Aussage bereit ist, sich an die Vereinbarungen zur Waffenruhe und zur Geiselfreilassung zu halten, bestehen Forderungen an Israel, das Versprechen einzuhalten. Israels Verteidigungsminister Katz bezeichnete die Ankündigung der Hamas als gravierenden Verstoß gegen das Waffenruheabkommen und hat die Armee angewiesen, sich auf mögliche Szenarien in Gaza vorzubereiten, sollte es zu keinen Fortschritten kommen.

Internationale Reaktionen und Druck

US-Präsident Donald Trump hat die Hamas aufgefordert, die Geiseln schnell freizulassen, und droht mit Konsequenzen für Jordaniens und Ägyptens Unterstützung der Palästinenser. Diese Länder sind jedoch besorgt, dass die Aufnahme von Palästinensern Extremisten stärken könnte, was die Stabilität in der Region gefährden würde. Trump’s Vorgehen könnte zudem den Einfluss der USA im Nahen Osten verringern und die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien erschweren. Gleichzeitig warnt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock vor einem möglichen Ende der Waffenruhe und fordert Fortschritte in den Verhandlungen.

Die Situation bleibt angespannt, und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau, während sowohl Israel als auch die Hamas ihre strategischen Positionen weiter verhandeln. Der Druck auf beide Seiten wächst, um eine humanitäre Katastrophe in Gaza abzuwenden und den Geiselkonflikt nachhaltig zu lösen.