Die israelische Armee setzt ihre Angriffe auf Ziele im Gazastreifen unvermindert fort. Hintergrund dieser Offensive ist das Ausbleiben einer Liste mit Namen von Geiseln, die die Hamas übermitteln sollte. Die Angriffe, die sowohl durch die Artillerie als auch durch die Luftwaffe durchgeführt werden, konzentrieren sich auf sogenannte „Terrorziele“ im nördlichen und zentralen Gazastreifen. Ursprünglich war eine Waffenruhe für 7:30 Uhr MEZ vorgesehen, jedoch verzögert sich deren Inkrafttreten, was auf die Nichterfüllung der Abmachungen durch die Hamas zurückgeführt wird. Obwohl die Angriffe fortwährend andauern, fanden in Gaza um 8:30 Uhr Ortszeit Jubelfeiern statt, begleitet von Freudenschüssen und Feuerwerk. Dies wird vom Armeesprecher Daniel Hagari als Zeichen dafür interpretiert, dass die Hamas ihren Verpflichtungen nicht nachkommt.

Laut Berichten wurden mehrere Standorte im Gazastreifen beschossen, von denen in den vorangegangenen Tagen Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert wurden. Diese Angriffe sind Teil des komplexen Konflikts, der zwischen der Hamas im Gazastreifen und Israel besteht. Hierbei sind Geiseln, wie der erst neun Monate alte Kfir Bibas, der entführt wurde, eine zentrale Problematik. Die anhaltenden Angriffe aus Israel stehen im Kontext eines längerfristigen, tief verwurzelten Konflikts, der sich über Jahrzehnte erstreckt.

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Kontinuierlicher Konflikt

Der israelisch-palästinensische Konflikt, der als zentral für den Nahostkonflikt gilt, hat seine Wurzeln in Territorialstreitigkeiten, Fragen der Staatsbildung sowie der Sicherheit. Historische Ereignisse wie die Balfour-Deklaration von 1917, die 1947 beschlossene Teilung des Gebiets durch die UN sowie die Gründung des Staates Israel 1948 haben die Rahmenbedingungen des Konflikts nachhaltig geprägt. Die darauf folgende Nakba führte zur Flucht von rund 700.000 Arabern, was zu einem dauerhaften Flüchtlingsproblem führte.

Seit 1967 ist der Gazastreifen, alongside dem Westjordanland und Ost-Jerusalem, völkerrechtswidrig von Israel besetzt. Militärische Konflikte, wie die Operationen „Gegossenes Blei“ und „Protective Edge“, haben zu erheblichem zivilen Leid geführt. Die jüngste Eskalation begann mit einem massiven Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und zahlreiche entführt wurden. In der Folge reagierte Israel mit intensiven Militäraktionen und Verhandlungen zur Befreiung der Geiseln. Trotz der vereinbarten Waffenruhe von Juli 2024, die von der Knesset nicht vollständig akzeptiert wurde, ist die Lage weiterhin angespannt.

Internationale Dimension

Der Konflikt wird nicht nur durch lokale Faktoren bestimmt, sondern ist auch ein Thema internationaler Aufmerksamkeit. Die Hamas wird international als terroristische Organisation eingestuft und verfolgt das Ziel der vollständigen Vernichtung Israels. Dagegen fordert die Fatah, eine andere palästinensische Organisation, eine Zwei-Staaten-Lösung, die eine friedliche Koexistenz ermöglichen soll. Die Situation im Westjordanland ist ebenfalls prekär, da die palästinensische Bevölkerung häufig Benachteiligungen erfährt, was die Spannungen weiter verschärft.

Insgesamt zeigt sich, dass die Konflikte zwischen Israel und den palästinensischen Organisationen tief verwurzelt sind und eine Herausforderung für Frieden und Stabilität in der gesamten Region darstellen.

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