Am 16. Februar 2025 berichtete der Merkur, dass drei israelische Geiseln, die mehr als 16 Monate in Gefangenschaft waren, im Gazastreifen freigelassen wurden. Bei ihrer Rückkehr berichteten sie von gravierender körperlicher und seelischer Misshandlung während ihrer Zeit in der Gefangenschaft. Die Geiseln, Sagui Dekel-Chen, Alexander Trufanov und Iair Horn, wurden gegen 369 palästinensische Häftlinge ausgetauscht. Sie äußerten, dass sie in Tunneln in Chan Junis im Süden des Gazastreifens festgehalten wurden.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen traf US-Außenminister Marco Rubio in Israel ein, um Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu führen. Das Hauptthema der Verhandlungen ist die Fortsetzung des Waffenruhe-Deals zwischen Israel und der Hamas. Netanjahu erklärte, dass man gemeinsam mit den USA an der Freilassung der verbleibenden Geiseln arbeite. Aktuell werden noch 73 Geiseln in Gaza festgehalten, von denen 36 tot sein sollen.

Waffenruhe und Geisel-Deals

Die Waffenruhe im Gazastreifen steht unter Druck, da Israel der Hamas ein Ultimatum hinsichtlich der Geisel-Freilassungen gesetzt hat. Die Hamas sieht ihre Geiseln als wichtiges Druckmittel und strebt nach dem Krieg eine Stärkung ihrer Machtposition an. Der Tagesschau berichtete, dass ein Aussetzen des Geisel-Deals möglicherweise die Verhandlungsposition der Hamas verbessern könnte. Sollte die Freilassung der Geiseln nicht bis Samstagmittag erfolgen, könnte Israel militärische Maßnahmen ergreifen.

Unter den Bedingungen des aktuellen Deals soll eine Feuerpause im Gazakrieg vereinbart worden sein, die schrittweise Maßnahmen umfasst. Ein weiterer Bericht von der Tagesschau informiert, dass 33 Geiseln der Hamas im Austausch für palästinensische Häftlinge freikommen sollen und das israelische Militär sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen wird. Details der Vereinbarung sind jedoch weiterhin unklar, und es bleibt abzuwarten, ob alle Parteien sich an die Abmachungen halten können.

Politische Spannungen und internationale Reaktionen

Die Situation hat internationale Reaktionen ausgelöst. US-Präsident Donald Trump fordert eine rasche Freilassung der Geiseln und droht Jordanien und Ägypten mit finanziellen Einbußen, sollten diese sich weigern, Palästinenser aufzunehmen. Diese Drohungen werden jedoch von beiden Ländern als nahezu ausgeschlossen erachtet. König Abdullah II. von Jordanien äußerte Bedenken hinsichtlich der Gefährdung der Monarchie und des Friedensvertrags mit Israel. Ägyptens Präsident al-Sisi befürchtet eine Stärkung extremistischer Gruppen, falls Palästinenser aufgenommen werden.

Mit zunehmendem Druck auf die Hamas könnte auch der Einfluss der USA in der Region verringert werden, was die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien weiter erschwert. Die aktuelle Lage bleibt angespannt und die Möglichkeit eines erneuten militärischen Konflikts besteht, sollten die Geiselverhandlungen scheitern und die Waffenruhe enden.