Am heutigen Tag, dem 15.01.2025, stehen die Verhandlungen über eine mögliche Feuerpause im Gazastreifen im Fokus der internationalen Berichterstattung. In Katar laufen Gespräche, an denen Vertreter aus Katar, Ägypten und den USA sowie die Konfliktparteien Israel und Hamas beteiligt sind. Diese Gespräche zeigen Fortschritte, wie aus Berichten von sueddeutsche.de hervorgeht. Katars Premierminister Mohammed bin Abdulrahman al-Thani plant für Mittwoch eine Pressekonferenz, auf der eine mögliche Einigung zwischen den Parteien angekündigt werden könnte.
Inmitten dieser Entwicklungen hat das israelische Ministerpräsidentenbüro Berichte dementiert, wonach Hamas bereits zugestimmt habe. Ein nicht namentlich genannter Hamas-Vertreter erklärte, dass die Organisation noch nicht schriftlich auf den Vorschlag reagiert habe. Ein hochrangiger Vertreter der Hamas betonte, dass man auf Karten wartete, die den Truppenabzug Israels aus dem Gazastreifen zeigen sollten. Geplant ist ein Abkommen, das eine Waffenruhe, die Freilassung israelischer Geiseln sowie die Entlassung palästinensischer Gefangener umfasst. US-Außenminister Antony Blinken äußerte sich optimistisch über die Chancen einer Einigung.
Details des möglichen Abkommens
Laut weiteren Informationen, die über apnews.com verbreitet wurden, haben Israel und Hamas bereits einem vorläufigen Waffenstillstand zugestimmt, der eine 15-monatige Kriegsphase im Gazastreifen pausieren soll. Teile des Abkommens umfassen unter anderem:
- Phasenweise Freilassung von Dutzenden von Geiseln, die von Hamas festgehalten werden.
- Die Entlassung von Hunderten palästinensischen Gefangenen aus Israel.
- Die Rückkehr von Hunderttausenden von vertriebenen Menschen in Gaza in ihre Heimat.
- Bereitstellung humanitärer Hilfe für Gaza.
Die Bestätigung des Abkommens kam von drei US-Beamten und einem Hamas-Vertreter. Ein hochrangiger israelischer Beamter wies jedoch darauf hin, dass die Details noch finalisiert werden müssen. Präsident Joe Biden wird voraussichtlich am Donnerstag eine Erklärung zu dem Abkommen abgeben. Zudem erfordert das Abkommen die Genehmigung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahus Kabinett und soll in den kommenden Tagen in Kraft treten. Der vorläufige Waffenstillstand ist auf sechs Wochen angelegt, in denen Verhandlungen zur endgültigen Beendigung des Krieges beginnen.
Humanitäre Situation in Gaza
Die humanitäre Situation in Gaza bleibt äußerst besorgniserregend. Laut einem Bericht von rescue.org sind mehr als 46.000 Palästinenser seit Beginn des Konflikts im Oktober 2023 gestorben, und über zwei Millionen Menschen in Gaza benötigen dringend humanitäre Hilfe. Die Zerstörung von 60% der Infrastruktur in Gaza, einschließlich Schulen und Krankenhäusern, hat die Situation weiter verschärft.
Zusätzlich zu den unmittelbaren humanitären Bedürfnissen fordert das International Rescue Committee (IRC) einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand. Sie appellieren an die internationale Gemeinschaft, einen „humanitären Reset“ zu initiieren, um die Hilfe zu verstärken. Voraussetzungen hierfür sind die Öffnung aller funktionierenden Grenzübergänge, die Vereinfachung von Inspektionsverfahren und die Gewährleistung des Schutzes humanitärer Helfer.
Die aktuellen Entwicklungen und Verhandlungen zwischen Israel und Hamas unterstreichen die Komplexität der Situation und die dringende Notwendigkeit für eine nachhaltige Lösung, um das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza zu lindern.