US-Präsident Joe Biden hat einen umfassenden Drei-Stufen-Plan vorgestellt, der darauf abzielt, einen dauerhaften Frieden zwischen Israel und der Hamas herzustellen. Dieser Plan, der ursprünglich Ende Mai 2025 präsentiert wurde, könnte das fast acht Monate andauernde Konfliktszenario im Nahen Osten beenden. Wie Merkur berichtet, umfasst der Deal mehrere wichtige Maßnahmen zur Freilassung von Geiseln und zur Verbesserung der humanitären Lage in Gaza.
Die erste Phase des Plans hat eine Dauer von sechs Wochen und sieht unter anderem eine vollständige Waffenruhe vor. Israelische Streitkräfte sollen sich aus dicht besiedelten Gebieten im Gazastreifen zurückziehen, während Palästinenser in alle Teile des Gazas zurückkehren dürfen. In diesem Rahmen sollen spezifische Geiseln – darunter Frauen, ältere und verletzte Personen sowie amerikanische Staatsbürger – freigelassen werden. Im Gegenzug werden Hunderte palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen. Ein Hauptziel dieser Phase ist die sofortige humanitäre Hilfe für die Region, die von kriegerischen Auseinandersetzungen stark betroffen ist.
Geiseln und Waffenruhe
In der zweiten Phase sollen Verhandlungen für ein dauerhaftes Ende der Kämpfe stattfinden, wobei die Waffenruhe über die sechs Wochen hinaus bestehen bleibt. Hierbei wird die Freilassung aller verbleibenden lebenden Geiseln, einschließlich männlicher Soldaten, angestrebt. Diese Phase umfasst ebenfalls den vollständigen Rückzug der israelischen Militärs aus dem Gazastreifen und könnte eine dauerhafte Waffenruhe einleiten, sofern die Hamas ihren Verpflichtungen nachkommt.
Die dritte und letzte Phase des Plans beinhaltet die Rückgabe der letzten Überreste getöteter israelischer Geiseln an deren Familien sowie den Beginn eines umfassenden Wiederaufbaus im Gazastreifen, ein Prozess, der Jahre in Anspruch nehmen könnte. Die Notwendigkeit eines solchen Plans wurde von allen Beteiligten erkannt, insbesondere angesichts der schweren humanitären Krise in der Region.
Herausforderungen und Reaktionen
Die Umsetzung des Plans gestaltet sich jedoch als herausfordernd. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu hat betont, dass der Krieg nicht enden wird, bis alle Ziele erreicht sind, was auch die Rückkehr aller entführten Personen und die Zerschlagung der Hamas umfasst. AP News verweist darauf, dass die Verhandlungen über einen Waffenstillstand Anfang des Monats ins Stocken geraten sind, da ein zentraler Streitpunkt über die Zahl der Geiseln und Gefangenen, die freigelassen werden sollen, ungelöst bleibt.
Währenddessen äußerte sich Hamas positiv zu Bidens Vorschlag und forderte eine klare Verpflichtung seitens Israels, einen Deal zu akzeptieren. Israel hat international Kritik für seine Militärstrategie in Gaza erfahren, die zu dem Tod von über 36.000 Palästinensern geführt hat. Darüber hinaus hat Biden die Widerstände innerhalb Israels angesprochen, die eine Einigung ablehnen, ohne eine völlige Eliminierung von Hamas zu gewährleisten.
Die Verhandlungen, die unter dem Druck internationaler Vermittler stattfinden, werden derweil von Katars Regierungschef und dem ägyptischen Geheimdienstchef geleitet, während auch US-Gesandte involviert sind. Die Zeit hebt hervor, dass erhebliche Unklarheiten über die Zukunft Gazas und die Anzahl der freizulassenden Häftlinge bestehen, was die Komplexität der Verhandlungen verdeutlicht.