Nordrhein-WestfalenPolitik

Flex Pools und Magnetkrankenhäuser: Neue Wege zur Bindung von Pflegefachkräften in NRW

Die Pflegebranche in Nordrhein-Westfalen setzt sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen ein, um mehr Fachpersonal anzuziehen. Maßnahmen wie Flex Pools und die Einführung von „Magnetkrankenhäusern“ sollen vor allem das weibliche Pflegepersonal ermutigen, früher aus der Elternzeit zurückzukehren oder trotz familiärer Verpflichtungen mehr zu arbeiten. Laut einer Allensbach-Umfrage im Auftrag der Pflegekammer NRW gaben nur 35 Prozent der im Schichtdienst tätigen Pflegefachpersonen an, dass sich Arbeit und Privatleben gut vereinbaren lassen. Bei denen, die nicht im Schichtbetrieb arbeiten, sind es rund zwei Drittel.

Der Fachkräftemangel in der Pflege, der sich auch in NRW zuspitzen wird, erfordert Gegenmaßnahmen. Ein Drittel aller professionell Pflegenden in NRW ist älter als 55 Jahre, während nur 15 Prozent jünger als 30 Jahre sind. Dies verdeutlicht das Ungleichgewicht in der Altersstruktur und die Notwendigkeit, mehr jüngere Pflegekräfte zu gewinnen. Ein Beispiel für innovative Lösungen sind flexible Pflegepools an Einrichtungen wie der Uniklinik Köln und dem Klinikum Leverkusen, die es den Mitarbeitern ermöglichen, ihre Dienstpläne selbstständig zu gestalten.

Die Einführung von Flex Pools, wie sie beispielsweise an der Uniklinik Köln bereits seit 2009 erfolgreich umgesetzt wird, ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Arbeitstage angemessen zu planen und gleichzeitig flexibel zu bleiben. Durch solche Maßnahmen werden die Erwartungen der Pflegekräfte berücksichtigt, was zu einer höheren Zufriedenheit und Bindung führen kann. Ebenso zielt die Einführung von „Magnetkrankenhäusern“ darauf ab, die Zufriedenheit der Pflegenden zu steigern und damit die Fluktuation im Pflegepersonal zu reduzieren. Dieses Konzept aus den USA betont die Bedeutung der Unterstützung des Managements für die Pflegefachpersonen in der direkten Versorgung und fördert eine teambasierte Führung.

Die Mitarbeiterzufriedenheit, die durch flexible Arbeitsbedingungen und eine höhere Pflegequalität erreicht wird, ist entscheidend für die Motivation. Hier liegt Deutschland noch hinter anderen Ländern in Europa. Ein verbessertes Gesundheitssystem und eine stärkere Einbeziehung des Pflegepersonals in Entscheidungsprozesse könnten zu einer höheren Qualität der Pflege und geringeren Personalausfällen führen. Um die Zukunft der Pflegebranche weiter zu stärken, sind politische Reformen wie das Pflegekompetenzgesetz von entscheidender Bedeutung, um die Arbeit der Pflegefachkräfte zu unterstützen und ihre Kompetenzen anzuerkennen.

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