Im laufenden Jahr haben bereits über 10.000 Personen in kleinen Booten den Ärmelkanal in Richtung Großbritannien überquert, wie von der britischen Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Zahlen des Innenministeriums in London berichtet wurde. Dieses Jahr deutet darauf hin, dass es ein Rekordjahr für diese gefährlichen Überfahrten werden könnte, da im Vergleich zum Vorjahr, in dem etwa 7300 Menschen die Meeresenge überquerten, bereits ein signifikanter Anstieg festgestellt wurde. Im bisherigen Rekordjahr 2022 überquerten in den ersten fünf Monaten mehr als 9300 Personen den Ärmelkanal zwischen Frankreich und England.
Für die Regierung von Premierminister Rishi Sunak kommen diese steigenden Zahlen zu einer ungelegen Zeit. Das Thema der irregulären Migration über den Ärmelkanal wurde zu einem zentralen Wahlkampfthema für die anstehende Parlamentswahl am 4. Juli, wobei versprochen wurde, die Flüchtlingsboote zu stoppen. Um potenzielle Migranten abzuschrecken, hat die konservative Regierung kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das Abschiebungen irregulärer Einwanderer unabhängig von ihrer Herkunft nach Ruanda ermöglichen soll.
Amnesty International kritisiert den Asylpakt mit Ruanda als rechtswidrig, unmoralisch und ineffektiv angesichts der aktuellen Migrationszahlen. Die Organisation stattet sich dafür aus, legale Einreisemöglichkeiten für Asylbewerber nach Großbritannien zu schaffen, anstatt auf Abschiebungen zu setzen.
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