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Normalisierung des Rechtsextremismus: Expertin warnt vor gefährlicher Akzeptanz

Das kürzlich aufgetretene Sylt-Video, das rassistische Parolen zeigt, hat gemäß der Expertin Pia Lamberty eine besorgniserregende Normalisierung rechtsextremer Inhalte in der Gesellschaft offenbart. Als Co-Geschäftsführerin des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (Cemas), welches Radikalisierungstendenzen und Verschwörungserzählungen im Netz untersucht, betont Lamberty, dass soziale Normen ohne Widerspruch gebrochen werden, was bedenklich ist. In dem Video, das in sozialen Medien viral verbreitet wurde, sind junge Menschen zu hören, die rassistische Parolen wie „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ skandieren, während sie zum Party-Hit „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino feiern. Diese Vorfälle haben Empörung ausgelöst und den Staatsschutz auf den Plan gerufen.

Der Vorfall auf Sylt ist nicht isoliert, da in den vergangenen Monaten auch in anderen Regionen ähnliche Vorfälle gemeldet wurden, bei denen zu dem gleichen Lied Nazi-Parolen gerufen wurden. Laut Lamberty wird durch die Verknüpfung des Songs „L’amour toujours“ mit rassistischen Parolen eine gefährliche Akzeptanz in der Gesellschaft geschaffen. Rechtsextreme nutzen diese Taktik, um extreme Ansichten zu normalisieren und in breiten Bevölkerungsschichten zu verankern.

Die Expertin der Cemas macht deutlich, dass Rechtsextremismus kein Randphänomen ist, das nur in bestimmten Regionen oder sozialen Schichten existiert. Es ist besorgniserregend, dass selbst Personen mit höherer Bildung oder in leitenden Positionen rechtsextreme und rassistische Einstellungen verbreiten. Diese strukturelle Macht, die sie potenziell ausüben könnten, birgt eine ernste Bedrohung, die nicht unterschätzt werden sollte. Rassismus und rechtsextreme Ideologien durchdringen die gesamte Gesellschaft und betreffen alle sozialen Schichten.

Lamberty warnt davor, dass von Rassismus Betroffene Orte, an denen rassistische Äußerungen unwidersprochen bleiben, langfristig meiden könnten. Es ist wichtig, dass solche Vorfälle nicht bagatellisiert werden und eine klare Ablehnung von rechtsextremen Inhalten und rassistischer Hetze in der Gesellschaft stattfindet. Dieser Fall auf Sylt verdeutlicht die Notwendigkeit, gegen rechtsextreme Tendenzen entschieden vorzugehen und die Normalisierung von Hass und Diskriminierung aktiv zu bekämpfen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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