Vorfall | Naturkatastrophe |
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Ort | Zülpich-Sinzenich |
Sachschaden in € | 2400000 |
Ursache | Hochwasser |
In Zülpich-Sinzenich wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht: Die neue Kita Springmäuse hat nach über drei Jahren der Unsicherheit und des Wartens endlich ihre Türen geöffnet. Die Freude war überwältigend, als die Kinder jubelnd die bunten Stapelsteine, die den Eingang versperrten, niederreißen durften. Bürgermeister Ulf Hürtgen (CDU) betonte bei der feierlichen Einweihung, dass dies ein großer Tag sei, auf den alle lange hingefiebert hätten. Diese Eröffnung markiert nicht nur den Wiederaufbau nach der verheerenden Flutkatastrophe im Jahr 2021, die die alte Kita am Marienbach zerstörte, sondern auch einen Neuanfang für die kleinen Bewohner von Sinzenich, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete.
Die Flut im Jahr 2021 traf die Kita, die gerade erst saniert worden war, mit voller Wucht. Bereits 2016 hatte ein Hochwasser das Gebäude beschädigt, und die Entscheidung, an derselben Stelle wieder aufzubauen, erwies sich als fatal. Bürgermeister Hürtgen erklärte, dass niemand die Intensität der Wassermassen fünf Jahre später hätte voraussehen können. Nach der Zerstörung war klar, dass ein neuer Standort gefunden werden musste, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.
Die neue Kita: Ein sicherer Ort für die Zukunft
Die Stadt Zülpich arbeitete eng mit dem Erftverband zusammen, um einen hochwassersicheren Standort zu finden. Schließlich wurde ein Platz an der Gartenstraße im Ortszentrum ausgewählt, wo das alte Pfarrheim einem modernen, zweigeschossigen Kita-Gebäude weichen musste. Die neue Einrichtung bietet Platz für 40 Kinder und ist mit großen Fenstern, einem Schlafraum sowie einer Mehrzweckhalle ausgestattet. Bürgermeister Hürtgen informierte, dass der Stadtrat beschlossen hatte, die Kita von einer auf zwei Gruppen zu vergrößern, um den Bedürfnissen der Gemeinde gerecht zu werden.
Die Fertigstellung der Kita dauerte jedoch länger als geplant. Hürtgen berichtete von den vielen Herausforderungen, die während des Genehmigungsprozesses auftraten. Erst im Dezember 2023 wurde die Baugenehmigung erteilt, und die Bauarbeiten begannen im Januar. Ursprünglich war ein Start im August vorgesehen, doch die Eröffnung verzögerte sich bis in den Oktober. Katharina Vogel, die Vorsitzende des Elternbeirats, konnte ihre Tränen der Erleichterung bei der Einweihung nicht zurückhalten und betonte, dass die letzten drei Jahre für die Eltern eine große Belastung waren.
Ein starkes Netzwerk in schwierigen Zeiten
In der Zwischenzeit fanden die Kinder der Kita Springmäuse Unterschlupf bei den Rotbach-Rackern in Schwerfen. Bürgermeister Hürtgen lobte den Zusammenhalt und die Unterstützung, die die Kinder und Eltern in dieser schwierigen Zeit erfahren durften. Kita-Leiterin Anja Hoscheid äußerte ihre Dankbarkeit für die Geduld und den Rückhalt, den sie während der drei Jahre erhalten hatten. Die neue Kita hat insgesamt 2,4 Millionen Euro gekostet, wobei der Großteil aus der Wiederaufbauhilfe des Landes stammte, ergänzt durch Spenden und Versicherungsleistungen. Barbara Breuer, die Geschäftsbereichsleiterin der Stadt Zülpich, berichtete, dass die Stadt froh sei, das Projekt kostenneutral umsetzen zu können.
Obwohl die neue Kita nun eröffnet ist, gibt es noch viel zu tun. In der Mehrzweckhalle stehen große Kartons, die ausgepackt werden müssen, und es fehlen noch einige Möbel. Hoscheid erklärte, dass das Team Zeit benötige, um sich in dem neuen, größeren Raum einzuleben. „Wir kommen aus einer kleinen Gruppe in dieses große Haus“, sagte sie und bat um Geduld für die kommenden Monate. Die Kinder sollen sich in ihrem neuen Umfeld entfalten können, und um sie vor zukünftigen Hochwassern zu schützen, wurde die Kita von Pfarrer Ulrich Zumbusch und Kaplan Michael Stärk gesegnet, die auch eine Figur des Heiligen Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehr, weihten.
Die Zukunft des alten Kita-Gebäudes
Was mit dem alten Kita-Gebäude am Marienbach geschehen soll, bleibt vorerst unklar. Bürgermeister Hürtgen gab an, dass man sich zunächst auf den Neubau konzentriert habe. Ortsvorsteher Josef Heinrichs äußerte, dass er sich vorstellen könne, an diesem Standort einen Ort der Begegnung zu schaffen, um den ehemaligen Nutzern des Pfarrheims eine neue Anlaufstelle zu bieten.
Die Eröffnung der neuen Kita Springmäuse ist nicht nur ein Grund zur Freude für die Kinder und Eltern, sondern auch ein Symbol für den Wiederaufbau und die Resilienz der Gemeinde Zülpich. Die Herausforderungen der letzten Jahre haben die Gemeinschaft zusammengeschweißt und zeigen, wie wichtig Zusammenhalt und Unterstützung in schwierigen Zeiten sind. Die Kita ist nun ein sicherer Ort für die Kinder, an dem sie spielen, lernen und wachsen können.