In Euskirchen bleibt der Weg zwischen der Alfred-Nobel-Straße und dem Erftpark weiterhin gesperrt, seitdem er im Juli 2021 durch Hochwasserschäden unpassierbar wurde. Der Erftverband plant jedoch, den Weg in diesem Jahr wieder herzustellen. Bernd Kuballa, Fachbereichsleiter der Stadt, informierte den Verkehrsausschuss über den aktuellen Stand der Maßnahmen. Ursprünglich sollten die Arbeiten im August beginnen, jetzt peilt man einen Start im Herbst an.

Eine Verzögerung tritt aufgrund von Kampfmittelabfragen auf, die drei Verdachtspunkte auf Blindgänger in der Wegtrasse ergeben haben. Diese Verdachtspunkte sollen voraussichtlich im Februar untersucht werden. Am Donnerstag fanden bereits Vermessungsarbeiten entlang der Strecke statt, und vor dem Baubeginn muss ein Teil der Flussböschung gesichert werden.

Rückkehr des beliebten Radweges

Der gesperrte Abschnitt war zuvor ein äußerst beliebter Radweg, den sowohl Radfahrer als auch Wanderer nutzten. Nach der Wiederherstellung wird der Weg mit einer wassergebundenen Decke versehen, die Schotterwege umfasst. Fall eine Asphaltdecke gewünscht wird, muss diese von der Stadt gesondert beantragt und realisiert werden. Insbesondere die Radlergruppe „Älterwerden in Euskirchen“ und die „Donnerstagsradler“ haben auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die Radfahrer und Wanderer durch die Umleitungen in Kauf nehmen müssen.

Parallel zur Wiederherstellung des Weges hat die interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft (hwsErft) eine positive Bilanz nach zwei Jahren gezogen. Die Kooperation, die sich nach der Flutkatastrophe 2021 aus Vertretern von drei Kreisen, 16 Städten und Gemeinden sowie dem Erftverband bildete, hat das Ziel, den Hochwasserschutz in der Region zu stärken. Der Erftverband arbeitet momentan an fünf Hochwasserrückhaltebecken (HRB) und einem Hochwasserabschlag im Zülpicher Wassersportsee.

Umfassende Maßnahmen für den Hochwasserschutz

Die Zusammenarbeit mit den Kreisen und der Bezirksregierung Köln soll dazu beitragen, Planungs- und Genehmigungsprozesse zu vereinheitlichen und zu beschleunigen. Über 40 Workshops wurden organisiert, um Transparenz im Hochwasserschutz zu schaffen. Bürger*innen können sich aktiv an diesem Prozess beteiligen, indem sie Vorschläge zur Weiterentwicklung der Schutzmaßnahmen einbringen. Diese Vorschläge werden anschließend von Fachbüros ausgewertet und integriert in das Kartensystem „WebGIS“.

Ein weiterer Fokus liegt auf der kontinuierlichen Verbesserung der bestehenden Hochwasserschutzkonzepte. So wurden bereits zahlreiche Maßnahmen kategorisiert, um verschiedene Aspekte wie hydraulische Leistungsfähigkeit, Objektschutz, Retention und Renaturierung gezielt zu adressieren. Die geplanten Hochwasserrückhaltebecken sind beispielsweise wie folgt aufgelistet:

Becken Höhe des Damms Rückhaltevolumen Status
HRB Vussem 6 m 193.000 m³ Vorplanungsphase
HRB Kommerner Mühlensee 7,5 m 52.000 m³ Entwurfsphase
HRB Schwerfen 8-9 m 260.000 m³ Vorplanungsphase
HRB Möschemer Mühle 10 m 350.000-400.000 m³ Hydrologische Grundlagen werden ermittelt
Hochwasserabschlag Zülpicher Wassersportsee 140 m 800.000 m³ Genehmigung im Frühjahr 2024

Zusammenfassend zeigt die wiederholte Investition in den Hochwasserschutz und die attraktive Radwegeinfrastruktur in Euskirchen, wie wichtig die Gemeinden in der Region ihre Verantwortung ernst nehmen, um die Resilienz gegenüber zukünftigen Hochwasserkatastrophen zu stärken. Weitere Informationen zu den Schutzkonzepten und Maßnahmen können auf der Webseite der hwsErft eingesehen werden.

Für die Anwohner und Nutzer des gesperrten Weges ist es wichtig, die Entwicklungen im Auge zu behalten und sich aktiv an dem gewachsenen Hochwasserschutzprojekt zu beteiligen, das nicht nur lokale Gemeinschaften, sondern die gesamte Region schützt.

Weitere Details zur aktuellen Situation der Hochwasserschutzmaßnahmen in Euskirchen können in den Berichten von Kölner Stadt-Anzeiger und Stadt Euskirchen nachgelesen werden.