Die südafrikanische Wahlbehörde wird das Endergebnis der Parlamentswahlen am Sonntagabend bekanntgeben. Laut dem Vorsitzenden der Wahlbehörde, Mosotho Moepya, liegen bereits 100 Prozent der ausgezählten Stimmen vor. Trotzdem werden noch Einwände geprüft, was zu leichten Verschiebungen der Ergebnisse führen könnte. Es ist jedoch unvermeidlich, dass die Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) nach drei Jahrzehnten an der Macht zum ersten Mal die absolute Mehrheit verliert.
Der ANC erreichte nach der Auszählung von 99,87 Prozent der Stimmen einen Anteil von 40,19 Prozent. Dies zwingt die einstige Partei des Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela dazu, erstmals eine Koalition zu bilden. In den letzten 30 Jahren hatte der ANC allein regiert und stets die absolute Mehrheit errungen.
Die wirtschaftsliberale Demokratische Allianz (DA) erzielte in den vorläufigen Teilergebnissen einen Anteil von 21,8 Prozent, gefolgt von der erst vor sechs Monaten von Ex-Präsident Jacob Zuma gegründeten Partei uMkhonto we Sizwe (MK) mit 14,58 Prozent. Die marxistisch geprägte Partei Economic Freedom Fighters (EFF) erreichte knapp dahinter 9,5 Prozent.
Insgesamt konkurrierten Vertreter von 52 Parteien am 29. Mai um die 400 Sitze des Nationalparlaments. Das neugewählte Parlament muss innerhalb von 14 Tagen nach Verkündung der Ergebnisse eine Regierung bilden und einen Präsidenten wählen.
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