Euskirchen

Bürgermeister Fregonese: Gemeinsam gegen die Pfunde in Valdobbiadene

Der Bürgermeister von Valdobbiadene, Luciano Fregonese, startet gemeinsam mit über 200 Bürgern einen wöchentlichen Spaziergang, um sein Übergewicht von 50 Kilo zu bekämpfen und ein gesundes Vorbild zu sein, nachdem er in den letzten zehn Jahren infolge seines Amtes zugenommen hat.

In Valdobbiadene hat der Bürgermeister Luciano Fregonese eine bemerkenswerte Initiative gestartet, die sowohl ihm persönlich als auch der Gemeinde zugutekommt. Der 47-Jährige, der seit zehn Jahren im Amt ist, hat seit seiner Amtsübernahme 50 Kilo zugenommen, was gesundheitliche Probleme zur Folge hatte.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die italienische Küche ist bekannt für ihre köstlichen Gerichte, die oft schwer in der Waage liegen. Fregonese, der aufgrund seines vollen Terminkalenders und seiner Vorliebe für gutes Essen unregelmäßig isst, stellte fest, dass ihm das Gehen und die Bewegung schwerfielen. Die Lösung fand er in der Idee, die Einwohner Valdobbiadenes in seine Bemühungen einzubeziehen, aktiv zu werden. „Ich mache das nicht nur für mich, sondern auch, um ein Zeichen für die Gemeinschaft zu setzen,“ sagt Fregonese.

Gemeinsame Spaziergänge für mehr Wohlbefinden

Seit Beginn des Sommers lädt er die Bürger zu wöchentlichen Spaziergängen ein, die jeden Donnerstag stattfinden. „Mehr als 200 Menschen kommen bereits regelmäßig zur Piazza Guglielmo Marconi zusammen, um gemeinsam durch die wunderschöne Landschaft der Weinberge zu laufen,“ erklärt der Bürgermeister. Diese Zusammenkünfte fördern nicht nur seine Fitness, sondern stärken auch den Gemeinschaftssinn in Valdobbiadene.

Ein Blick auf die Gesundheit der Italiener

Fregonese nutzt seine Bekanntheit, um das Bewusstsein für das Thema Übergewicht zu schärfen. Aktuellen Berichten zufolge sind fast 48 Prozent der Erwachsenen in Italien übergewichtig. Viele sehen ihr Gewicht als unproblematisch. „Wir müssen über unsere Gesundheit sprechen und aktiv etwas dagegen tun,“ betont er. Diese Initiative soll auch anderen Mut machen, sich sportlich zu betätigen und auf ihre Gesundheit zu achten.

Ein positiver Einfluss auf die Gemeinschaft

Die Spaziergänge haben nicht nur Fregonese motiviert; sie haben auch eine positive Welle durch die Gemeinde geschickt. „Ich spüre die Unterstützung der Menschen, die mich anfeuern. Das gibt mir Kraft,“ fügt er hinzu. Die Zusammenkünfte bieten nicht nur eine Möglichkeit zur Bewegung, sondern auch zur Interaktion zwischen den Bürgern und ihrem Bürgermeister während der sogenannten Bürgersprechstunden.

Übergewicht als gesellschaftliches Problem

Übergewicht ist in Italien ein sensibles Thema, oft mit Stigmatisierung verbunden. Ein Vorfall, bei dem das Wort „panzone,“ also „Fettwanst,“ an eine Wand gesprüht wurde, führte Fregonese vor Augen, wie ernst das Thema genommen werden sollte. Dennoch zeigt er viel Verständnis und möchte, dass die Menschen offen über ihre Probleme sprechen können, ohne Scham empfinden zu müssen. „Es ist wichtig zu verstehen, dass es nicht gesund ist und dass man etwas unternehmen sollte,“ sagt er.

Ein Glas Prosecco bleibt Teil des Lebens

Obwohl Fregonese auf sein Gewicht achtet, verzichtet er nicht völlig auf die kleinen Freuden des Lebens – wie ein Glas Prosecco. „Ein Glas hat nicht wirklich viele Kalorien,“ sagt er lachend. Für ihn ist es entscheidend, sich wohlzufühlen, sowohl körperlich als auch seelisch. „Ich habe noch nicht gewogen, aber ich fühle mich viel besser, und das ist das Wichtigste,“ resümiert er stolz.

Der Ansatz von Fregonese zeigt, wie wichtig die Unterstützung der Gemeinschaft für individuelle Veränderungen ist. In Valdobbiadene wird dies zum Vorbild für andere Städte in Italien, die ebenfalls mit gesundheitlichen Herausforderungen zu kämpfen haben.

Lebt in Hameln und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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