Am 5. März 2025 fand in der Region Euskirchen die Aktion „Aschenkreuz to go“ statt, die von Pfarrer Michael Krosch und Gemeindereferentin Dagmar Goffart durchgeführt wurde. Diese Veranstaltung markiert den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit, die am Aschermittwoch beginnt und bis Karsamstag dauert. Das Wetter war herrlich sonnig und frühlingshaft, was stark vom grauen Wetter des Vorjahres abwich. Die Aktion zielt darauf ab, Menschen zu erreichen, die normalerweise nicht zur Kirche gehen.
Das Aschenkreuz, ein zentraler Bestandteil dieser Tradition, wurde auf die Stirn der Gläubigen aufgetragen, und zwar an verschiedenen Orten wie dem Rewe in Gemünd, der Bäckerei Jenniches in Hellenthal und dem Rewe in Schleiden. Hierbei nahmen zahlreiche Gläubige teil, darunter auch zwei Grundschulklassen. An den Stehtischen trafen die Menschen aufeinander, um tiefgehende Gespräche zu führen. Ein eindrucksvolles Beispiel war eine Frau, die nach einem Krankenhausbesuch kam, um den Segen zu empfangen.
Bedeutung des Aschenkreuzes
Die Bedeutung des Aschenkreuzes wurde zudem von Theologe Vollrad Görgens aus Hellenthal hervorgehoben. Er betonte den katholischen Glauben und die Tradition des Aschermittwochs, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich war dieser Tag der Beginn der öffentlichen Kirchenbuße. Die Asche für die Aschenkreuze wird aus verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnen. Der Priester segnet die Asche und zeichnet das Aschenkreuz auf die Stirn der Gläubigen. Dabei werden Worte wie „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist“ ausgesprochen.
Pastor Andreas Züll aus Blankenheim berichtete von der positiven Resonanz und Dankbarkeit der Teilnehmer, die die Gelegenheit, das Aschenkreuz zu empfangen, zu schätzen wussten. Er verglich die Aktion humorvoll mit einem „Drive-in“, was die moderne Umsetzung dieser alten Tradition unterstreicht.
Internationale Perspektiven
Die Initiative „Aschenkreuz to go“ ist nicht einzigartig für die Region Euskirchen. Auch in Österreich wird dieses Angebot an zentralen Orten wie Bahnhöfen und Marktplätzen bereitgestellt, um Menschen im hektischen Alltag zu erreichen. In Wien beispielsweise kann das Aschenkreuz im „Raum der Stille“ am Hauptbahnhof oder an der Karlskirche empfangen werden. Pendler und Reisende finden dort die Möglichkeit, sich auf die Fastenzeit einzustimmen.
Insgesamt zeigt die Aktion, wie wichtig es ist, Traditionen lebendig zu halten und an die Gläubigen zu bringen, die vielleicht nicht regelmäßig an Gottesdiensten teilnehmen. Der Aschermittwoch dient nicht nur als Auftakt für die Fastenzeit, sondern auch als Gelegenheit für Gemeinschaft und Austausch im Glauben. Der Brauch, saure Heringe am Aschermittwoch zu konsumieren, symbolisiert ebenfalls die Besinnung auf die köstlichen, aber einfachen Dinge des Lebens während der Fastenzeit.
In diesem Sinne wird die Bedeutung von Aschermittwoch und der Fastenzeit auf vielfältige Art und Weise gefeiert, von den klassischen kirchlichen Riten bis hin zu modernen Umsetzungsmöglichkeiten wie „Aschenkreuz to go“.