Justus Ritter, ein Zwölfjähriger aus Stadtwald, hat kürzlich beim Vorlesewettbewerb einen großen Erfolg erzielt. Er überzeugte die Jury des Essener Entscheids und des Düsseldorfer Bezirksfinales mit seinem Talent und wird nun am 16. Mai am NRW-Landesentscheid in Aachen teilnehmen. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautet „Meine Superkraft Vorlesen“, und das Deutschlandfinale in Berlin winkt als Ziel.
Obwohl Justus nicht als Leseratte bezeichnet werden möchte und neben der Schule und seinen Hobbys wenig Zeit fürs Lesen findet, hat er für die Wettbewerbe anspruchsvolle Bücher ausgewählt. Während viele andere lustige Geschichten vorlasen, entschied er sich für eher düstere Themen. Seine Vorlesung aus dem Buch „Als die Welt uns gehörte“ von Liz Kessler, das den Nationalsozialismus thematisiert, beeindruckte die Jury sowohl beim Bezirksentscheid als auch mit einem Fremdtext.
Der Vorlesewettbewerb, an dem über 500.000 Schülerinnen und Schüler teilnehmen, dient dazu, Sprach- und Textverständnis zu demonstrieren und den Vortrag lebendig zu gestalten. Dabei geht es nicht um theatralische Darbietungen, sondern um eine authentische Wiedergabe des Textes. Justus bereitet sich nicht intensiv vor, sondern übt die Auswahl und Darbietung von Textpassagen in der begrenzten Zeit zum optimalen Vortrag.
Justus ist vielseitig interessiert und engagiert. Neben seinen schulischen Aktivitäten singt er im Schulchor, spielt Klavier und rudert beim RaB am Baldeneysee. Zudem hat er mit einer Freundin einen Podcast namens „Busdingens“ auf Spotify gestartet, in dem sie humorvolle Alltagsgeschichten aus ihren Busfahrten teilen. Obwohl er bescheiden bleibt und sich keine großen Hoffnungen auf einen Sieg im Bundesfinale macht, zeigt er Interesse an der Möglichkeit.