Der bevorstehende Europäische Tag der Logopädie am 6. März 2025 verspricht, ein spannendes und informatives Event zu werden. Die Veranstaltung findet von 15:00 bis 18:30 Uhr im IMGWF, Königstraße 42, in Lübeck statt und ist kostenlos für alle Interessierten, Angehörigen und Betroffenen.
Die Themen des Tages sind breit gefächert und decken Sprache sowie Nahrungsaufnahme in jedem Alter ab. Besucher haben die Möglichkeit, sich mit Expertinnen und Experten auszutauschen und an einem abwechslungsreichen Vortragsprogramm teilzunehmen. Die einzelnen Vorträge bieten wertvolle Einblicke, darunter „Mein Kind spricht nicht richtig“ von PD Annette Fox-Boyer, PhD und „Trinken und Essen in den ersten Lebensjahren – Was ist normal?“ von Dr. Jana Zang.
Mehrsprachigkeit und Sprachentwicklung
Ein zentrales Thema, das auch im Rahmen des Europäischen Tags der Logopädie angesprochen wird, ist die Mehrsprachigkeit. Kinder können in der Regel ab Geburt mehrere Sprachen gleichzeitig erlernen, was häufig dazu führt, dass sie zu Hause eine andere Muttersprache sprechen und im Kindergarten zusätzlich Deutsch lernen. Wie logopaedie-lienert.de hervorhebt, haben einige zweisprachig aufwachsende Kinder jedoch Schwierigkeiten mit dem Wortschatz und den grammatikalischen Strukturen in ihren Sprachen.
Die Therapie von Sprachstörungen bei diesen Kindern umfasst unter anderem Übungen zur auditiven Wahrnehmung und spielerische Wortschatzerweiterung. Die Rolle der Eltern ist entscheidend; sie werden angeleitet, wie sie den Sprachlernprozess ihrer Kinder unterstützen können.
Herausforderungen der Mehrsprachigkeit
Der Umgang mit Mehrsprachigkeit ist komplex. Kinder, die in mehreren Sprachen aufwachsen, können Symptome zeigen, die einer Sprachentwicklungsverzögerung oder -störung ähneln. Wie sl-logo.de feststellt, betreffen Sprachstörungen bei Mehrsprachigkeit alle erlernten Sprachen, und es können höhere Schweregrade festgestellt werden. Eine gründliche Beurteilung der Muttersprache sowie der deutschen Sprache ist in der Therapie unabdingbar.
Die Interferenzen zwischen den Sprachen sind häufige Ursachen für Sprachauffälligkeiten, und es ist wichtig zu erkennen, dass logopädisch relevante Auffälligkeiten in der Muttersprache auch in der zweiten Sprache vorkommen können. Um effektive Unterstützung zu bieten, müssen Therapeuten die gesamte sprachliche Biografie des Kindes berücksichtigen und die Eltern aktiv in den Therapieprozess einbeziehen.
Eltern sollten zudem darauf achten, in der Muttersprache mit ihren Kindern zu kommunizieren, da dies entscheidend für das Erlernen der deutschen Sprache ist. Die bloße Sprachförderung in Kindergärten reicht oft nicht aus; spezifische Sprachtherapie ist notwendig, um den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.
Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen bietet der Europäische Tag der Logopädie eine wertvolle Plattform, um Wissen über Sprachtherapie und Mehrsprachigkeit zu verbreiten. Interessierte sind herzlich eingeladen, um zu lernen und sich auszutauschen. Weitere Informationen sind auf den Webseiten von uni-luebeck.de, logopaedie-lienert.de und sl-logo.de zu finden.