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Der Boom von pflanzlichen Produkten – Chancen und Herausforderungen in der Lebensmittelbranche

Das Interesse an veganen Lebensmitteln und fleischlosen Alternativen nimmt zu, wie Godo Röben, ein führender Experte auf diesem Gebiet, betont. Vor etwa zehn Jahren wurde bei Rügenwalder die erste vegetarische Mortadella eingeführt, was trotz anfänglicher Rückschläge zu einem Umsatzwachstum führte. Im Jahr 2022 generierte das Unternehmen mehr Umsatz mit veganen Produkten als mit tierischen. In Deutschland verzeichnete der Markt für fleischlose Lebensmittel im letzten Jahr ein Wachstum von 7 Prozent, während im März ein Umsatzplus von 18 Prozent verzeichnet wurde. Diese Zuwachsraten sind in der Lebensmittelbranche eher ungewöhnlich und zeigen das Potenzial des Veggie-Segments.

Die Preise im veganen Bereich nähern sich allmählich denen tierischer Produkte an, was laut Röben zu preislichen Vorteilen für pflanzliche Artikel führen könnte. Skalierungseffekte bei veganen Produkten sowie potenzielle Kostensteigerungen bei tierischen Produkten könnten diesen Trend verstärken. Zudem weist Röben darauf hin, dass die Umstellung auf eine fleischlose Ernährung nicht nur gesundheitliche Vorteile bringt, sondern auch zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft beiträgt.

Die Diskussion über die Förderung von Fleischalternativen und die Entwicklung neuer Gerichte gewinnt an Bedeutung. Röben betont, dass trotz des Wunsches vieler Menschen, Fleisch zu konsumieren, eine zunehmende Bereitschaft besteht, auf tierische Produkte zu verzichten. Der Erfolg von Unternehmen wie Beyond Meat und Rügenwalder beruht darauf, dass ihre Produkte den Geschmack von Fleisch nicht vermissen lassen. Trotzdem gibt es noch Verbesserungspotenzial bei Fleischalternativen, insbesondere hinsichtlich Geruch, Textur und Zusatzstoffen.

Der Trend zur Entwicklung von Alternativen zu tierischen Produkten setzt sich fort, insbesondere im Bereich der Fermentationstechnologie. Unternehmen wie Billie Green und Infamily Foods setzen auf fermentierte Produkte ohne Zusatzstoffe und investieren in die gezielte Förderung von pflanzlichen Proteinen. Während große Konzerne wie Nestlé und Unilever bereits in dieser Entwicklung engagiert sind, besteht auch Potenzial für mittelständische Unternehmen, sich in diesem Markt zu etablieren.

Die Zukunft von Laborfleisch und zellbasierten Alternativen erscheint vielversprechend, jedoch gibt es noch Hürden in Bezug auf Akzeptanz, Genehmigungsverfahren und Kosten. Die Preise von Laborfleisch könnten bald mit herkömmlichem Fleisch konkurrieren, aber der breite Markteinführung steht noch ein Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Jahren bevor. Trotz der Fortschritte wird die Ernährungswende Zeit brauchen, um sich vollständig zu etablieren.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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