Am 28. Februar 2025 sind mehr als 40 Bauarbeiter in Uttarakhand, Indien, nach einer Lawine, die in der Nähe des Bergdorfes Mana auftrat, eingeschlossen worden. Die Lawine ereignete sich am Freitag, als die Arbeiter Schnee von einem Camp räumten. Während 15 Arbeiter gerettet werden konnten, sind 42 weiterhin vermisst, wie Ridhim Agarwal, ein Beamter der Katastrophenschutzbehörde des Bundesstaates, bestätigte. Die Rettungsteams bemühen sich, die eingeschlossenen Bauarbeiter im Hochlager zu erreichen, werden jedoch durch schlechtes Wetter mit starkem Schneefall und hohen Winden behindert.
Deepam Seth, der Polizeichef des Bundesstaates, berichtete von blockierten Straßen und dem verzweifelten Einsatz von Schneeschneidern, um die Rettungsoperationen voranzutreiben. Die indische Armee hat zusätzliche Truppen und Ausrüstung zur Einsatzstelle geschickt, um den Rettungskräften zu helfen. Das Gebiet war bereits seit Donnerstagabend mit einer Lawinenwarnung belegt.
Hintergrund der Naturkatastrophe
Uttarakhand hat in der Vergangenheit mehrfach unter Naturkatastrophen wie Erdrutschen und Überschwemmungen gelitten. Diese Region ist besonders vulnerabel, nicht nur aufgrund ihrer geografischen Gegebenheiten, sondern auch aufgrund des Klimawandels, der extreme Wetterereignisse verstärkt. In den letzten Jahren wurde die Region mehrfach von verheerenden Vorfällen heimgesucht, darunter ein Gletscherabbruch im Jahr 2021, der 100 Todesopfer forderte, und katastrophale Überschwemmungen und Erdrutsche im Jahr 2013, bei denen mehr als 6.000 Menschen starben.
Besonders prägnant war ein Vorfall im Jahr 2022, als bei einem Lawinenunglück am Draupadi Ka Danda-Peak 27 Bergsteiger während eines Fortgeschrittenen-Kurses ihr Leben verloren. Diese Häufung katastrophaler Ereignisse wird auf die geologischen Bedingungen in den Himalaya-Regionen und den anhaltenden Klimawandel zurückgeführt. Der Klimawandel hat in den letzten Jahren die Häufigkeit von extremen Wetterphänomenen wie intensiven Monsunregen und die damit verbundenen Risiken in Indien erhöht, auch in den Himalaya-Regionen, wo sich die Geschehnisse in Uttarakhand abspielten.
Rettungsoperationen und Herausforderungen
Die aktuellen Rettungsaktionen in Uttarakhand sind komplex, da mehrere Organisationen wie die Border Roads Organisation (BRO) und die Indo-Tibetan Border Police (ITBP) involviert sind. Uttarakhand Ministerpräsident Pushkar Singh Dhami hat betont, dass alle notwendigen Maßnahmen zur Sicherstellung der Sicherheit der eingeschlossenen Arbeiter ergriffen werden.
Die Region ist nicht zuletzt auch durch häufige Erdbeben und die geologischen Gegebenheiten in den jungen Himalaya-Bergen gefährdet. Zu diesen Herausforderungen kommt eine erhöhte Bauaktivität hinzu, die die außergewöhnliche Anfälligkeit der Region für solche Naturkatastrophen noch verstärkt.
Parallel zur Lawinenrettungsaktion in Uttarakhand finden auch Rettungsmaßnahmen in Nagarkurnool statt, wo Arbeiter in einem teils eingestürzten Tunnel eingeschlossen sind. Die aktuellen Ereignisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Risiken des Klimawandels zu erkennen und entsprechende Anpassungsstrategien zu entwickeln, um zukünftigen Krisen in diesen gefährdeten Regionen zu begegnen.
Wissenschaftler warnen, dass ohne drastische Maßnahmen gegen den Klimawandel, wie eine signifikante Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030, die Zahl der klimabedingten Katastrophen in Indien in den nächsten zwei Jahrzehnten drastisch ansteigen könnte. In Anbetracht der Tatsache, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung in katastrophenanfälligen Gebieten leben, ist eine dringende Reaktion erforderlich, um die Ernährungssicherheit und das Wohlergehen der betroffenen Gemeinden zu gewährleisten.
Die kommende Zeit wird entscheidend sein, um wirksame Strategien für Land- und Wassermanagement zu entwickeln und aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen, um zukünftige Krisen besser zu bewältigen.
In der Zwischenzeit laufen die Bemühungen, den vermissten Arbeitern zu helfen, unter Hochdruck, während das Land sich den Herausforderungen des Klimawandels stellt und die Lehren aus der Vergangenheit beherzigt.
Al Jazeera berichtet, dass die Region Uttarakhand betroffen ist, und ergänzt die Informationen der News18 sowie den Kontext zur Klimakrise von DW.