Die indonesischen Inseln Bali und Java sind in den letzten Tagen von schweren Erdrutschen und Sturzfluten heimgesucht worden, die mindestens 23 Menschen das Leben gekostet haben. Elf weitere Personen werden vermisst, nachdem anhaltende Starkregenfälle und starke Winde die Situation verschärften. Die Naturkatastrophen traten hauptsächlich aufgrund der derzeitigen Regenzeit auf, die in dieser Region von November bis April anhält.
Am Sonntagabend, 21. Januar 2025, ereignete sich der erste ernste Vorfall im Dorf Pikat, Bezirk Klungkung. Dort stürzten Gesteinsmassen auf ein Wohnhaus und forderten vier Todesopfer und vier Verletzte, während eine Person vermisst bleibt. RP Online berichtet, dass die Rettungsarbeiten aufgrund von schlechtem Wetter und dem steilen Gelände stark behindert wurden.
Weitere Erdrutsche auf Bali und Java
Ein weiterer Erdrutsch ereignete sich am Montagmorgen in Ubung Kaja, Bezirk Denpasar, wo ein weiteres Haus unter Erde und Schutt begraben wurde. Hierbei starben ebenfalls vier Anwohner, während nach einem weiteren Vermissten gesucht wird. In der Nacht auf Montag brachen zudem auf Java mehrere Erdrutsche und Sturzfluten los, was zu weiteren 15 Todesfällen führte. Einige der Opfer waren beim Fischen oder suchten Zuflucht, als die Katastrophe eintrat. Neun Personen werden in diesem Zusammenhang weiterhin vermisst, besonders betroffen war der Bezirk Petungkriyono.
Die indonesischen Behörden warnen die Bevölkerung vor weiteren möglichen Naturkatastrophen, die durch die weiterhin anhaltenden Regenfälle und Gewitter ausgelöst werden könnten. Menschen, die in der Nähe von Berghängen oder Flüssen leben, werden dringend zu erhöhter Vorsicht geraten. Laut t-online.de besteht auch die Gefahr von zukünftigen Überschwemmungen und weiteren Erdrutschen.
Klimawandel und Naturkatastrophen
Die Szenarien, die sich auf Bali und Java abspielen, sind Teil eines größeren Problems, das durch den Klimawandel verstärkt wird. Ein Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) beschreibt, dass wetterbedingte Gefahren in den letzten 50 Jahren die meisten menschlichen Verluste unter Naturkatastrophen verursacht haben. Während Dürren weltweit etwa 650.000 Todesfälle forderten, stehen Stürme und Überschwemmungen ebenfalls in der Todesstatistik hoch.
Der WMO-Generalsekretär Petteri Taalas betont, dass die Häufigkeit und Intensität solcher Naturereignisse durch den Klimawandel zunehmen. Die jüngsten extremen Wetterbedingungen, die nicht nur in Indonesien zu beobachten sind, sondern auch in Mitteleuropa und anderen Regionen, verdeutlichen den erhöhten menschlichen und wirtschaftlichen Tribut, den solche Katastrophen fordern. Die Notwendigkeit, mehr in Anpassungsmaßnahmen und Frühwarnsysteme zu investieren, ist daher dringlicher denn je, wie unric.org berichtet.