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Ursachen und Folgen: Die Extreme der Hochwasser in Süddeutschland erklärt

Die katastrophalen Hochwasser in Süddeutschland haben Straßen in Flüsse verwandelt und Felder unter braunem Wasser verschwinden lassen. Laut Klimaexperten wie Thomas Deutschländer vom Deutschen Wetterdienst (DWD) waren die Niederschläge zwar außergewöhnlich, aber nicht vollständig ungewöhnlich. An bestimmten Stationen in Süddeutschland wurden Regenmengen gemessen, die normalerweise nur alle 50 bis 100 Jahre auftreten. Insbesondere um Augsburg herum könnte man sogar von Jahrhundert-Niederschlägen sprechen, obwohl die Daten noch vorläufig sind.

Die extreme Wetterlage, die zu dieser Katastrophe geführt hat, wird als Vb-Wetterlage bezeichnet. Sie entsteht mit einem Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer, das östlich um die Alpen geführt wird und heftige Regenfälle verursacht. Kevin Sieck vom Climate Service Center Germany (Gerics) erklärt, dass der Nordwind des Tiefdruckgebiets die Niederschläge gegen die Alpen gedrückt und verstärkt hat. Diese besondere Wetterlage ist nicht neu und hat in der Vergangenheit bereits zu schwerwiegenden Hochwasserereignissen in Deutschland geführt, wie beispielsweise der Jahrhundertflut an der Elbe im Jahr 2002.

Hinsichtlich des Klimawandels sind sich die Forscher uneinig, ob dieser direkten Einfluss auf die aktuellen Überschwemmungen hat. Während einige Fachleute argumentieren, dass extreme Regenfälle aufgrund des Klimawandels häufiger und intensiver geworden sind, betonen andere, dass die Daten noch nicht ausreichend belastbar sind. Dennoch steht fest, dass wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, was zu schwereren Regenfällen führen kann. Experten wie Hydrologe Fred Hattermann betonen die Bedeutung des Klimawandels bei der Entstehung solcher Wetterphänomene.

In Anbetracht des globalen Klimawandels sollten sich Menschen laut DWD-Experte Deutschländer auf stärkere Regenfälle einstellen. Die Möglichkeit, dass mehr Feuchtigkeit in die Wolken gelangt, könnte zu verstärkten Niederschlägen führen. Zudem betont Hattermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), dass die Verteilung der Niederschläge aufgrund des Klimawandels variieren kann, wobei es zu längeren Dürreperioden und intensiveren Regenfällen kommen kann. Während sich die Natur an die veränderten Wetterbedingungen anpasst, könnten monatliche Landregen seltener auftreten und durch Starkregenfälle ersetzt werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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