Ennepe-Ruhr-Kreis

Taipei: Kriegsvorbereitung in der Taiwanstraße – Frauen dominieren Kuma Academy

Menschen bereiten sich auf „Tag X“ vor: Wie Taiwans Bewohner sich auf mögliche Konflikte vorbereiten

Während das geschäftige Treiben des taiwanischen Großstadtlebens draußen weitergeht, treffen sich 40 hauptsächlich junge Menschen an einem Samstag in einem Bürogebäude in Taipeh. Ihr Ziel ist es, sich auf mögliche Konfliktszenarien vorzubereiten, darunter Kriegsführung, Propaganda und Erste Hilfe. Besonders auffällig ist, dass der Großteil der Teilnehmer Frauen sind, die sich durch das Training ein Bewusstsein für die Verteidigung Taiwans schaffen wollen.

Die Inselrepublik Taiwan ist durch die Taiwan-Straße von China getrennt und steht seit langem im Fokus der kommunistischen Regierung in Peking, die die Insel als Teil ihres Gebiets ansieht. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern haben in den letzten Jahren zugenommen, was die Bewohner dazu veranlasst, sich auf potenzielle Konflikte vorzubereiten.

Die Kuma Academy, wo die Vorbereitungen stattfinden, hat seit Oktober 2022 rund 40.000 Menschen ausgebildet, darunter Jugendliche und Armee-Veteranen. Die Teilnehmer erlernen wichtige Fähigkeiten, um im Ernstfall sich selbst und anderen helfen zu können. Die steigende Beteiligung von Frauen wird darauf zurückgeführt, dass Männer durch die Wehrpflicht schon mit bestimmten Themen vertraut sind.

Ein Blick auf mögliche Szenarien

Die Akademie bereitet die Menschen auf verschiedene Szenarien vor, darunter taktische Grauzonen, die täglich erlebt werden, wenn chinesische Kampfjets in den taiwanischen Luftraum eindringen. Ein möglicher Angriff oder Invasion wird ebenfalls thematisiert, wobei historische und aktuelle Ereignisse als Beispiele dienen.

Die Ausbildung umfasst auch Themen wie Propaganda und die Nutzung von sozialen Medien zur Meinungsbeeinflussung. Die Teilnehmer lernen, Informationen im Internet kritisch zu hinterfragen und sich vor möglicher Cyberkriminalität zu schützen. Dies wird als wichtiger Bestandteil der Verteidigungsstrategie gegen potenzielle Bedrohungen angesehen.

Solidarität und Vorbereitung für die Zukunft

Die Stimmung während des Trainings ist trotz der ernsten Themen heiter, da die Teilnehmer gemeinsam lernen und sich auf mögliche Szenarien vorbereiten. Die Erste-Hilfe-Übungen dienen dazu, den Teilnehmern wichtige Fertigkeiten beizubringen, die im Ernstfall Leben retten können.

Teilnehmer berichten, dass sie sich nach dem Training beruhigter fühlen und besser darauf vorbereitet sind, möglichen Herausforderungen zu begegnen. Die Solidarität und der Gemeinschaftssinn, der während des Trainings entsteht, stärkt die Menschen und macht sie widerstandsfähiger gegen potenzielle Bedrohungen.

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