Ramaphosa für zweite Amtszeit wiedergewählt: Neue Regierung in Sicht

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa wurde erfolgreich vom neu gewählten Parlament für eine zweite Amtszeit bestätigt. Mit 283 von 339 Stimmen wurde er erneut zum Präsidenten des Landes ernannt. Als Vorsitzender des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) wird er nun eine neue Regierung bilden.

Nach den Wahlen am 29. Mai erlitt der ANC, die Partei des legendären Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela, einen beträchtlichen Machtverlust. Mit 159 von 400 Parlamentssitzen muss die Partei nun erstmals seit 30 Jahren eine Koalition bilden. Die größte bisherige Oppositionspartei, die Demokratische Allianz, zählt 87 Abgeordnete im Parlament.

Die ANC-Partei strebt eine Zusammenarbeit mit allen im Parlament vertretenen Parteien an, um eine Regierung der Nationalen Einheit zu bilden. Diese Große Koalition soll ohne feste Koalitionsvereinbarungen auskommen. Die Demokratische Allianz unterzeichnete bereits eine Absichtserklärung, die eine breitere Koalition vorsieht.

Obwohl einige Mitglieder des ANC Bedenken äußerten, eine Koalition mit der wirtschaftsliberalen Demokratischen Allianz einzugehen, glauben politische Beobachter, dass eine Regierung der Nationalen Einheit zur Stabilisierung und Effizienz beitragen könnte. Die Verhandlungen zwischen verschiedenen Parteien im Parlament sind noch im Gange.

Südafrika steht vor zahlreichen Herausforderungen, darunter eine schwächelnde Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit, weit verbreitete Korruption, marode Staatsunternehmen sowie Probleme im Gesundheits- und Bildungssektor. Reformen sind dringend erforderlich, um diese strukturellen Probleme anzugehen und das Land auf einen nachhaltigen Entwicklungs- und Wachstumspfad zu bringen.