Bei den jüngsten Wahlen für hauptamtliche Bürgermeister in Städten und Gemeinden Thüringens wurde ein deutlicher Mangel an weiblichen Gewählten festgestellt. Von insgesamt 64 Positionen konnten nur zwei Frauen direkt gewinnen, während eine weitere in die Stichwahl gelangte. Die restlichen Gewinner waren allesamt Männer, auch in jenen Kommunen, in denen die Auszählungsergebnisse noch ausstanden. Die neuen Bürgermeisterinnen sind Rita Spies von der CDU in Uder und Kerstin Barczus, die parteilos, in Kaulsdorf. Grit Reinhardt von der CDU war noch im Rennen in Berga-Wünschendorf und tritt am 9. Juni in die Stichwahl ein, obwohl der Frauenanteil bei den neu gewählten Bürgermeistern insgesamt unter fünf Prozent liegen wird.
Bereits im Vorfeld der Bürgermeisterwahlen zeigte sich eine starke Dominanz männlicher Bewerber. Das Statistische Landesamt analysierte das Bewerberfeld und ergab, dass der Frauenanteil lediglich bei rund elf Prozent lag, sowohl für die hauptamtlichen als auch ehrenamtlichen Positionen. Dies unterstreicht die tiefgreifende geschlechtsspezifische Diskrepanz in politischen Führungsposten auf kommunaler Ebene und verdeutlicht die anhaltende Herausforderung bei der Förderung von Frauen in der Politik.