Machtkampf im Iran: Wer wird der nächste Präsident? Wahlergebnisse im Blick

Im Iran startet die Anmeldephase für die Präsidentenwahl, die in einem Monat stattfinden wird. Die Bewerber müssen sich persönlich im Innenministerium registrieren lassen, bevor der mächtige Wächterrat ihre ideologische Eignung prüft. Die Bestätigung von moderaten Kandidaten könnte einen Hinweis auf einen möglichen neuen und offeneren Kurs im Land geben, während eine Ablehnung die Kontinuität erzkonservativer oder hardlinerischer Kräfte bedeuten könnte.

Genehmigte Kandidaten haben zwei Wochen Zeit für ihren Wahlkampf, bevor die Wahl am 28. Juni stattfindet. Sollte kein Kandidat die absolute Mehrheit erhalten, wird am 5. Juli eine Stichwahl abgehalten. Gerüchte über potenzielle Nachfolger für den verstorbenen Präsidenten Raisi beinhalten Namen wie Mohammed Chatami, Mahmud Ahmadinedschad und Mohammed-Dschawad Sarif. Bislang haben Mohammed Mochber und Said Dschalili ihre Kandidaturen angekündigt und würden wahrscheinlich Raisis Politik fortsetzen.

Zusätzlich wird eine Bewerbung des moderat-konservativen Ali Laridschani als sicher betrachtet. Großes Interesse gilt auch den Kandidaten aus dem Reformlager, insbesondere Mohsen Haschemi, Sohn des verstorbenen Ex-Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani. Die Reformer haben in der Vergangenheit wenig politischen Einfluss gehabt, daher bleibt abzuwarten, ob ihre Bewerbungen ideologisch abgelehnt werden wie bereits 2021.