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Historischer Machtverlust: Südafrikas mögliche Koalitionsregierung

Nach der Parlamentswahl in Südafrika deutet sich erstmals in der Geschichte des Landes eine Koalitionsregierung an. Die Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) verlor deutlich an Zustimmung und erhielt nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen nur noch 41,37 Prozent, verglichen mit 57,5 Prozent bei den letzten Wahlen. Sollte der ANC unter der 50-Prozent-Marke bleiben, was wahrscheinlich ist, wird er erstmals in 30 Jahren eine Koalition bilden müssen.

Mit einem Ergebnis von 22,16 Prozent konnte die wirtschaftsliberale Demokratische Allianz (DA) den zweiten Platz ergattern, gefolgt von der erst vor sechs Monaten von Ex-Präsident Jacob Zuma gegründeten Partei, uMkhonto we Sizwe (MK), die 13,06 Prozent der Stimmen erreichte. Die marxistisch geprägte Partei Economic Freedom Fighters (EFF) liegt knapp dahinter mit 9,41 Prozent.

Der ANC wird voraussichtlich die absolute Mehrheit in wichtigen Provinzen wie Gauteng und KwaZulu-Natal verlieren. Die wirtschaftsstärkste Provinz Gauteng sowie die Heimatprovinz von Jacob Zuma, KwaZulu-Natal, könnten beide Ergebnisse unter 50 Prozent für den ANC verzeichnen.

Die Gründe für den historischen Machtverlust des ANC werden auf eine schwache Regierungsbilanz zurückgeführt, darunter eine schwache Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit, marode Staatsunternehmen, regelmäßige Stromausfälle sowie hohe Kriminalitäts- und Korruptionsraten. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass die Wähler ihre Zustimmung zur langjährigen Regierungspartei verringern.

Die Wahl in Südafrika hat auch internationale Bedeutung, insbesondere für Deutschland und Europa. Das Land wird politisch und wirtschaftlich als Einfallstor nach Afrika betrachtet, was angesichts der steigenden Rohstoffnachfrage für die Energiewende von großer Bedeutung ist. Südafrika unterhält enge Beziehungen zu Russland und China und vertritt eine stark pro-palästinensische Position im Gaza-Konflikt. Die Ergebnisse dieser Wahl könnten daher weitreichende Auswirkungen auf die internationale Politik und Wirtschaft haben.

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