Bundeskanzler Olaf Scholz verteidigt seinen kürzlichen Kurswechsel in der Ukraine-Politik und betont, dass es notwendig sei, Großstädte wie Charkiw zu verteidigen. Der Vizekanzler Robert Habeck bedauert zwar die verspätete Entscheidung, verteidigt sie jedoch ebenfalls. Deutschland erlaubt nun der Ukraine, mit gelieferten Waffen auch militärische Ziele in Russland anzugreifen, nachdem die USA bereits eine ähnliche Erlaubnis erteilt haben. Trotz dieser Entscheidung fordert die Opposition eine Erklärung des Kanzlers zur neuen Politik in Bezug auf die Ukraine.
Habeck betont, dass es wichtig sei, Angriffe aus Russland auf die Ukraine zu verhindern, um das Leben der Bevölkerung zu schützen. Er weist darauf hin, dass die Regelung auf eine bestimmte Region um Charkiw beschränkt ist und zur Selbstverteidigung dient. Verschiedene deutsche Regierungsmitglieder haben bereits zuvor Offenheit für eine Aufhebung von Beschränkungen signalisiert.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris wird an einem Ukraine-Friedensgipfel teilnehmen, um internationale Unterstützung für die Ukraine zu mobilisieren. Der Gipfel in der Schweiz, zu dem Russland nicht eingeladen ist, soll Unterstützung für die Ukraine bei ihren Bemühungen um Frieden bringen. Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte um die Teilnahme von US-Präsident Biden geworben, der jedoch zum Zeitpunkt des Gipfels an einer Wahlkampfveranstaltung im kalifornischen Los Angeles teilnehmen wird.
In Moskau haben Ehefrauen und Mütter russischer Soldaten vor dem Verteidigungsministerium für die Rückkehr ihrer Familienmitglieder aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine demonstriert. Dies zeigt, dass nicht alle Russen hinter dem Militäreinsatz stehen. Bei einem Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Dnipro wurden mindestens sieben Menschen verletzt, darunter auch ein Baby und ein 17-jähriger Jugendlicher. Die internationalen Spannungen bleiben hoch, während die Auswirkungen des Konflikts auf unschuldige Zivilisten immer deutlicher werden.