Der AfD-Landesvorstand in Thüringen plant, neun Parteimitglieder auszuschließen, nachdem es Streitigkeiten über konkurrierende Wahllisten für die Kommunalwahl in einem Landkreis gegeben hatte. Die betroffenen Mitglieder gerieten in den Fokus von Ausschlussverfahren, weil sie Beschlüsse der Parteigremien vorsätzlich missachtet oder torpediert hatten. Ein Sprecher der Partei bestätigte die Einleitung der Verfahren und betonte, dass die Aktionen der Mitglieder gegen die Satzung und Ordnung der Partei verstoßen hätten, was zu erheblichem Schaden für die AfD geführt habe.
Besonders im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Südostthüringen spitzte sich die Situation zu, als zwei konkurrierende AfD-Listen für die anstehende Kreistagswahl um Wählerstimmen kämpften. Eine Liste um den Landtagsabgeordneten Karlheinz Frosch trug den offiziellen AfD-Namen, erhielt jedoch keine Unterstützung vom Landesverband. Dies führte zu internen Konflikten, da der Landesverband die ursprüngliche Liste für unzureichend hielt und eine Neuwahl anstrebt. Obwohl Frosch sich rechtlich dagegen wehrte, gründeten andere AfD-Mitglieder im Kreis eine neue Liste namens „Alternative für den Landkreis“, die genügend Unterstützung für die Zulassung zur Wahl sammelte.
Die anstehenden Wahlen in Thüringen am 26. Mai beinhalten neben den Kreistagen auch die Wahl von Landräten, Oberbürgermeistern und hauptamtlichen Bürgermeistern. Diese Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die internen Konflikte innerhalb der AfD in Thüringen und lassen die politische Landschaft des Landes im Vorfeld der Wahlen aufgewühlt zurück. Der Landesverband unter der Führung von Björn Höcke steht bereits wegen rechtsextremer Beobachtungen durch das Landesamt für Verfassungsschutz in der Kritik, was die Spannungen innerhalb der Partei weiter verschärft.
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