„Wildkatzen im Zoo Duisburg: Hoffnung für bedrohte heimische Jäger“
Im Zoo Duisburg wächst eine besondere Generation heran: Vier junge Wildkatzen erkunden neugierig ihre naturnah gestaltete Umgebung. Unter der wachsamen Aufsicht ihrer Mutter streifen die Räuber durch das hohe Gras und das dichte Unterholz. Besucher haben vor allem in den Nachmittagsstunden die beste Chance, einen Blick auf den quirligen Nachwuchs zu erhaschen.
Wildkatzen gelten als Langschläfer, speziell in den Morgenstunden. Dieser charmante Aspekt des Quartetts sorgt für Belustigung bei den Tierpflegern, die mit ihrer Entwicklung sehr zufrieden sind. Die Jungtiere, die im April zur Welt kamen, bekommen nun nach und nach feste Nahrung, ergänzend zur Milch. Mike Kirschner, Revierleiter im Raubtierrevier des Zoos Duisburg, erklärt: „Die Zeit des Geburtszeitpunkts ist typisch für Wildkatzen, da im Frühjahr eine Fülle an Nahrung wie Mäuse verfügbar ist.“
Während die vier Wildkatzen in sicherer Umgebung heranwachsen, sind ihre Artgenossen in den deutschen Wäldern stark bedroht. Der Bestand der heimischen Jäger wird vom Bundesamt für Natur- und Umweltschutz als gefährdet eingestuft, vor allem aufgrund des Verlusts natürlicher Lebensräume und der Übertragung von Krankheiten durch verwilderte Hauskatzen. Straßenverkehr bleibt eine der größten Gefahren, da viele Wildkatzen Opfer von Verkehrsunfällen werden.
Um die Wildkatzenpopulationen zu stärken, haben Zoos wie der Duisburger Zoo gemeinsam mit Naturschutzverbänden Auswilderungsprogramme ins Leben gerufen. Mike Kirschner begleitete dabei acht Wildkatzen bis in den Bayrischen Wald, um sie in ihrer natürlichen Umgebung anzusiedeln. Die Bemühungen haben fruchtbare Ergebnisse gezeigt: Der Bestand der Wildkatzen erholt sich langsam, dank der ausgewogenen Zusammenarbeit zwischen Zoos und Naturschutzgebieten.
Ein weiteres Problem für die Wildkatzen stellt die Fragmentierung ihrer Lebensräume dar. Siedlungen und Straßen unterbrechen die Wanderkorridore und erschweren die Paarung. Heckensäume und spezielle Wildkatzenkorridore wurden entwickelt, um die verschiedenen Reviere miteinander zu verbinden und so den Tieren ein ungehinderteres Umherziehen zu ermöglichen.
Der Zoo Duisburg hat sich auch an einer Informationskampagne des BUND Landesverband NRW beteiligt, um die Bevölkerung über die Wildkatze aufzuklären und insbesondere darauf hinzuweisen, dass man junge Wildkatzen nicht mit jungen Hauskatzen verwechseln sollte. Die Initiative ‚Vorsicht Wildkatze‘ zielt darauf ab, das Bewusstsein für den Schutz der Wildkatzen zu schärfen. Die Wildkatzen des Zoos Duisburg haben dabei als Fotomodelle gedient, um das Projekt visuell zu unterstützen.