Taiwans Verteidigung: Frauen dominieren Kriegssimulation in Taipei

Vorbereitung auf die Sicherheit Taiwans

In Taiwan wappnen sich Bürgerinnen und Bürger für eine potenzielle Krise. In einem unscheinbaren Bürogebäude in Taipeh kommen regelmäßig Menschen zusammen, um sich auf mögliche Szenarien vorzubereiten. Die Bedrohung einer Invasion durch China steht im Raum und treibt die Teilnehmer dazu an, sich mit Kriegsführung, Propaganda und Erste Hilfe auseinanderzusetzen.

Die 27-jährige Su erklärt, dass ihr Interesse an dem Training vor allem auf dem Wunsch beruht, mehr über Taiwans Verteidigung zu erfahren. Mit einer Meerenge von nur etwa 130 Kilometern Breite trennt die Taiwanstraße das Land von China. Die kommunistische Regierung in Peking erhebt Anspruch auf Taiwan, obwohl die Insel eine eigenständige Regierung hat und nie von China regiert wurde.

Frühzeitige Vorbereitung als Schlüssel

Laut den Organisatoren der Kuma Academy ist es wichtig, frühzeitig ein Bewusstsein für mögliche Bedrohungen zu schaffen. Sich auf den Ernstfall vorzubereiten bedeutet nicht nur Panik, sondern auch die Fähigkeit, sich selbst und andere zu schützen. In Kursen, die sowohl Jugendliche als auch Armeeveteranen besuchen, wird das nötige Wissen für den Notfall vermittelt.

Eine mögliche Invasion könnte laut Experten zwischen 2025 und 2027 erfolgen oder dann, wenn China davon überzeugt ist, dass die Mehrheit der Taiwaner sich ergeben würde. Durch die Verbreitung von Informationen und Trainingskursen sollen die Bürgerinnen und Bürger in der Lage sein, sich in einer solchen Situation angemessen zu verhalten.

Ausbildung für den Umgang mit Konfliktsituationen

In den Seminaren der Kuma Academy wird neben der Kriegstheorie auch über Grauzonen-Taktiken und Propaganda im Internet gesprochen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen lernen, wie sie Falschinformationen erkennen und sich vor Manipulation schützen können. Besonders in Bezug auf die Beeinflussung durch soziale Medien vor den Wahlen ist dieses Wissen von entscheidender Bedeutung.

Darüber hinaus wird großer Wert auf die Erste-Hilfe-Ausbildung gelegt. Menschen wie Ariel You schätzen die Möglichkeit, ihre Kenntnisse in diesem Bereich aufzufrischen. Durch das Wissen um Verbandstechniken und die Fähigkeit, in Notfällen richtig zu handeln, fühlen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besser gerüstet, um in Krisensituationen zu agieren.

Insgesamt ist die Stimmung in den Seminaren trotz der ernsten Themen positiv. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehen das Training als Möglichkeit, sich auf potenzielle Herausforderungen vorzubereiten und Sicherheit für sich und ihre Gemeinschaft zu gewährleisten. Durch diese frühzeitige Vorbereitung hoffen sie, im Ernstfall angemessen reagieren zu können und ihre Heimat zu schützen.