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Historische Entdeckung: Alte Ultramarinfabrik erleuchtet Baustelle in Duisburg

Bauarbeiter haben während der Arbeiten an einer neuen Feuerwehrwache in Duisburg eine bedeutende historische Entdeckung gemacht: Überreste der ehemaligen Ultramarinfabrik von Julius Curtius, die ab 1848 blauen Farbstoff herstellte, wurden an der Mercatorstraße gefunden, was nun die archäologischen Untersuchungen und die Dokumentation des einzigartigen Fundes erfordert.

Die Grabungen an der Mercatorstraße in Duisburg haben an die Lebendigkeit der industriellen Geschichte der Stadt erinnert. An diesem Ort sollte ursprünglich eine neue Wache der Feuerwehr Duisburg errichtet werden. Stattdessen befinden sich die Bauarbeiten derzeit im Stillstand und werden von einem leuchtenden Blau dominiert, das die Baustelle in ein ungewöhnliches Licht taucht.

Transformative Entdeckung in der industriellen Landschaft

Die Baustelle an der Mercatorstraße hat Archäologen und Historiker gleichermaßen in den Bann gezogen. Unter den Füßen der Bauarbeiter lag das Erbe einer alten Ultramarinfabrik, die von dem Duisburger Industriellen Julius Curtius betrieben wurde. Ab dem Jahr 1848 wurde hier der berühmte blaue Farbstoff Ultramarin synthetisch hergestellt. Diese Entdeckung bietet nicht nur einen Blick in die Geschichte der Stadt, sondern auch in die industriellen Entwicklungsprozesse des 19. Jahrhunderts.

Geschichte der Ultramarinfabrik

Die Ultramarinfabrik, die 1942 bei einem Luftangriff zerstört wurde, wurde nach dem Second World War wiederaufgebaut, allerdings wurde die Produktion von Ultramarin 1961 eingestellt. Die Überreste der Fabrik bieten nun einen einzigartigen Einblick in die Arbeitsabläufe und die Struktur des damaligen industriellen Lebens. „Es gab insgesamt nur 19 Ultramarinfabriken im deutschsprachigen Raum, und diese ist die erste, die in solch einem Umfang ausgegraben wurde“, erklärt Dr. Marius Kröner von der Stadtarchäologie, und macht deutlich, wie wichtig diese Entdeckung für die Stadt und deren Geschichte ist.

Neue Forschungstechnologien

In dieser Entstehungsgeschichte wird nun moderne Technologie eingesetzt: Mit hochauflösenden Drohnenbildern und Laser-Scanning wird das Baudenkmal detailliert erfasst, um ein dreidimensionales Modell zu erstellen. Dieses technologisch fortschrittliche Vorgehen ermöglicht es den Forschern, auch tiefere Erkenntnisse über die Struktur und Funktionsweise der Fabrik zu gewinnen.

Aufruf an die Bevölkerung

Die Stadt Duisburg ist an weiteren Informationen zur ultramarinfabrik interessiert. Insbesondere alte Fotos oder Berichte von Personen, die in den letzten Jahren der Produktion dort gearbeitet haben, sind von großem Wert. Einwohner, die über solche Informationen verfügen, werden gebeten, sich per E-Mail bei der Stadt zu melden.

Die Entdeckung an der Mercatorstraße könnte somit nicht nur das Bewusstsein für die industrielle Vergangenheit Duisburgs schärfen, sondern auch ein Gemeinschaftsprojekt anstoßen, bei dem historische Kenntnisse zusammentragen werden, um das Erbe der Stadt zu bewahren.

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Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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