Riesenhamsterratten sind in der Provinz Kwanza Sul in Angola im Einsatz, um Landminen ausfindig zu machen, die während des langjährigen Bürgerkriegs vergraben wurden. Die belgische Organisation Apopo setzt zwölf dieser „Heldenratten“ ein, um Leben zu retten und Minen zu räumen. Angola zählt zu den Ländern mit den meisten Landminenopfern weltweit, mit über 88.000 gemeldeten Verletzungen seit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 2002.
Die Riesenhamsterratten schnüffeln effektiver nach Sprengstoff als Menschen und arbeiten schneller. Während ein Minenexperte mit einem Metalldetektor zwei Tage für die Räumung von 200 Quadratmetern benötigt, erledigt eine Ratte dieselbe Arbeit in nur einer halben Stunde. Zudem sind die Ratten leicht genug, um keine Antipersonenminen auszulösen, was sie im Vergleich zu Spürhunden zu einer effektiveren Option macht.
Die Nagetiere unterziehen sich einem rigorosen Training von sechs bis acht Monaten, gefolgt von regelmäßigen Tests, um ihre Fähigkeiten zu gewährleisten. Genauigkeit ist von größter Bedeutung, da Fehler bei der Entdeckung von Landminen Leben kosten können. Die Einwohner von Calulo hoffen auf die Ratten, um ihre Felder sicher bewirtschaften zu können und ihren Alltag ohne die ständige Gefahr von Landminen leben zu können.
Apopos Heldenratten leisten nicht nur in Angola, sondern auch in anderen von Landminen betroffenen Ländern wie Kambodscha, Vietnam und Laos wichtige Arbeit. Trotz dieser Bemühungen ist das Ziel, alle Minen bis Ende 2025 zu entschärfen, in Angola nicht realistisch. Weltweit sind etwa 110 Millionen Landminen in 70 Ländern vergraben, was eine immense Herausforderung darstellt. Jeden Monat werden rund 2000 Menschen durch Landminen getötet oder verletzt, wobei die Mehrheit dieser Opfer Zivilisten und die Hälfte Kinder sind.
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