Enthüllungen im Gericht: Ex-Anwalt von Trump packt über Schweigegeld aus

Im Strafprozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat Kronzeuge Michael Cohen vor Gericht in New York ausgesagt. Cohen gab an, dass Trump ihm kurz vor der US-Wahl 2016 die Zahlung von 130.000 Dollar an die Pornodarstellerin Stormy Daniels aufgetragen hatte, um ihr Schweigen zu erkaufen. Trump versprach dabei auch die Erstattung des Geldes. Diese Zahlung sollte laut Anklage dazu dienen, Trumps Erfolgschancen bei der Präsidentschaftswahl 2016 zu verbessern, indem negative Berichte über ihn unterdrückt wurden.

Cohen wird als zentrale Figur betrachtet, um eine Verbindung zwischen Trump und den Schweigegeld-Zahlungen herzustellen. Um seine Aussage zu stützen, präsentierte Staatsanwältin Susan Hoffinger den Geschworenen zahlreiche E-Mails, Telefonanrufe und andere Dokumente. Diese sollten belegen, dass Trump über die Zahlung an Daniels informiert war und aktiv daran beteiligt war, negative Berichte zu verhindern.

Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten in der Geschichte. Trump droht eine mehrjährige Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe. Cohen, der früher loyal zu Trump war, bezeichnete die mögliche Veröffentlichung von Daniels‘ Geschichte als „katastrophal“ und betonte, dass es Trump nicht um den Schutz seiner Familie, sondern um den Wahlkampf ging. Trump schien bei Cohens Aussage meist ungerührt, zeigte jedoch einmal energische Reaktionen.

Cohen war einst eng mit Trump verbunden und bekannt als sein rechtlicher „Ausputzer“. Er hatte bereits 2018 wegen seiner Rolle bei den Schweigegeldzahlungen schuldig plädiert und eine Haftstrafe abgesessen. Diese Verhandlung könnte Auswirkungen auf den bevorstehenden Wahlkampf in den USA haben, in dem Trump erneut als Präsident kandidieren will. Die Zeugenvernehmung könnte diese Woche abgeschlossen werden, bevor die Verteidigung entlastende Zeugen aufruft und es zu den Schlussplädoyers kommt.

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