Salford (dpa) – In einem lautstarken TV-Duell vor der britischen Parlamentswahl am 4. Juli lieferten Premierminister Rishi Sunak und sein Herausforderer Keir Starmer eine hitzige Debatte. Sunak, der in den Umfragen deutlich zurücklag, griff seinen sozialdemokratischen Konkurrenten mehrfach an und fiel ihm ins Wort. Die Moderatorin Julie Etchingham hatte alle Hände voll zu tun, um die beiden Streithähne zu lenken.
Sunak gelangen trotz des Drucks, dem er als Amtsinhaber ausgesetzt war, mehrere Attacken gegen Starmer. In einer Blitz-Umfrage von Yougov nach dem Duell landete Sunak knapp vorn, mit 51 Prozent, während 49 Prozent Starmer als Sieger sahen. Dieser knappe Vorsprung mag den Konservativen etwas Erleichterung verschaffen, nachdem die jüngsten Umfragen auf eine potenzielle Niederlage der Tory-Partei hindeuteten.
Die Stimmung im ITV-Studio in Salford war angespannt, da Sunak wiederholt das Wort seinem Kontrahenten abschnitt. Starmer seinerseits reagierte mit Augenrollen und irritierten Gesten. Es schien, als könnten sich der ehemalige Investmentbanker Sunak und der frühere Chef der Strafverfolgungsbehörde persönlich nicht ausstehen.
Insbesondere griff Sunak seinen Herausforderer aggressiv an, indem er behauptete, dass Starmers Labour-Partei die Steuerlast jedes Arbeitnehmerhaushalts um 2000 Pfund pro Jahr erhöhen wolle. Diese Behauptung wurde von Faktenchecks widerlegt, doch Starmer reagierte erst nach langer Zeit darauf, indem er sie als „Müll“ bezeichnete. Sunak agierte während des Duells fast wie der Premierminister und kritisierte Starmers angeblich vage politische Pläne.
Die Debatte endete mit gemischten Reaktionen, und einige Kommentatoren sahen keinen klaren Sieger. Dies könnte für Sunak, angesichts des deutlichen Vorsprungs von Labour in den Umfragen, negativ sein. Rigby von Sky News beschrieb das Duell als „heftig mit mehr Hitze als Licht“ und betonte, dass ein großer Sieg für Sunak notwendig gewesen wäre.
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