USA-Amerikanerin Amanda Knox wegen Verleumdung verurteilt: Neue Wendung im Justizdrama in Italien

Das Justizdrama um den Mord an der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher im Jahr 2007 in Italien hat erneut Schlagzeilen gemacht. Amanda Knox, eine US-Amerikanerin, wurde kürzlich vom Berufungsgericht in Florenz wegen Verleumdung zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Die Verurteilung basierte darauf, dass sie bei ihrer Verhaftung fälschlicherweise einen unschuldigen Barmann beschuldigt hatte.

In vergangenen Verfahren wurde Knox, auch bekannt als der „Engel mit den Eisaugen“, zweimal wegen des Mordes an ihrer Mitbewohnerin schuldig gesprochen. 2015 wurde sie jedoch in letzter Instanz von allen Mordvorwürfen freigesprochen. Trotz ihrer Hoffnung auf einen kompletten Freispruch wurde Knox dieses Mal wegen Verleumdung verurteilt. Der Mord an Meredith Kercher bleibt bis heute ungeklärt und diente als Inspiration für mehrere Bücher, Filme und eine Serie.

Nach der Bestätigung des Verleumdungsurteils durch die Richter in Florenz brach Amanda Knox in Tränen aus und äußerte ihre Enttäuschung. Obwohl sie die dreijährige Haftstrafe bereits verbüßt hat, lebt sie nun zurückgezogen an der Westküste der USA mit ihrem Ehemann und zwei Kindern. Knox fühlt sich nach wie vor als Opfer der italienischen Justiz.

Der Fall schürt weiterhin Kontroversen, da die Schuldfrage im Mord an Meredith Kercher ungeklärt bleibt. Ein ehemaliger Mitbewohner von Knox wurde wegen Beihilfe zum Mord verurteilt, und der Barmann, den sie fälschlicherweise beschuldigt hatte, äußerte sich zufrieden über das Urteil. Amanda Knox hat ihre Erfahrungen in einem Buch und in einer Netflix-Dokumentation verarbeitet und arbeitet derzeit an einer weiteren Serie, die von Monica Lewinsky produziert wird.