Solidarität mit den Geiseln: Massenprotest in Tel Aviv für Freilassung im Gazastreifen

Tel Aviv (dpa) – In einer beeindruckenden Demonstration in Tel Aviv und anderen israelischen Städten haben Zehntausende Menschen eine bewegende Botschaft für die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen überbracht. Die Forderung nach einem Ende des Gaza-Kriegs, um Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas zu ermöglichen, war deutlich zu spüren.

Ein Mann, der vor einer Woche auf dramatische Weise aus der Geiselhaft befreit wurde, hielt eine bewegende Ansprache: „Für die noch in Gaza befindlichen Geiseln gibt es nur eine Lösung: einen Deal zwischen Israel und der Hamas.“ Er berichtete davon, dass sie in Gefangenschaft regelmäßig die Berichte über die wöchentlichen Demonstrationen in Israel verfolgt hatten, was ihnen Mut und Hoffnung schenkte. „Ihr seid Helden!“, richtete er seine Worte an die Demonstranten.

Das „Forum der Geiselfamilien“ beschrieb die Demonstration als den größten Protest seit Beginn des Gaza-Konflikts im letzten Jahr, als die Hamas zahlreiche Menschen tötete und hunderte als Geiseln nahm. Die gegenwärtige Lage zeigt jedoch, dass ein Abkommen zur Freilassung der verbleibenden Geiseln schwierig ist, auch weil die genaue Anzahl und der Zustand der Geiseln unklar sind.

Trotz des Drucks der Öffentlichkeit, die Freilassung der Geiseln zu ermöglichen, besteht ein Hindernis in den Bedingungen der Hamas, die ein Ende des Krieges oder zumindest eine Garantie für Frieden fordert, was von Netanjahu abgelehnt wird. Der Premierminister strebt eine endgültige Vernichtung der Hamas angesichts ihrer Verantwortung für vergangene Gräueltaten.

In der Zwischenzeit haben unabhängige UN-Experten die israelischen Streitkräfte für ihr Vorgehen bei der Geiselbefreiung kritisiert. Sie bezeichneten die zivile Tarnung und Verkleidung als Verstoß gegen das Völkerrecht und Kriegsverbrechen. Das israelische Militär weist diese Anschuldigungen jedoch zurück und betont, dass keine Täuschung stattgefunden habe.

Ein weiteres aktuelles Thema betrifft den temporären Transfer des US-Militär-Piers vor dem Gazastreifen an die israelische Küste aufgrund der rauen Seebedingungen. Dieser vorläufige Schritt dient dem Schutz der Soldaten und der Struktur des Piers, um Schäden zu vermeiden. Die Anlegestelle wird zurückgebracht, sobald es die Seegangsverhältnisse zulassen.

Die Entwicklungen rund um die Geiseln im Gazastreifen und die Reaktionen der beteiligten Parteien verdeutlichen die Komplexität des Konflikts und die Notwendigkeit einer entsprechenden Lösung, die das Leben der Geiseln und unschuldiger Menschen schützt.