Am 3. März 2025 feierte die Stadt Mainz ihren traditionellen Rosenmontagszug, der mit über 500.000 zuschauenden Menschen ein voller Erfolg war. Unter strahlendem Sonnenschein und nahezu wolkenlosem Himmel zog der Umzug durch die Innenstadt. Die 200.000-Einwohner-Stadt präsentierte eine Zugstrecke von 7,2 Kilometern und 150 bunten Wagen, die eine Vielzahl von Themen und politischen Botschaften zum Leben erweckten. Über 9.500 Teilnehmer, darunter viele in Uniformen, trugen zu einer unvergesslichen Atmosphäre bei, die nicht nur die lokale Bevölkerung, sondern auch viele Touristen anlockte. Die FAZ berichtet.

Der Rosenmontagszug in Mainz ist ein wesentlicher Bestandteil des rheinischen Karnevals, der tief in der deutschen Kultur verwurzelt ist. Die Wurzeln des Karnevals reichen bis in die Antike zurück, und im Laufe der Geschichte haben sich die Traditionen regional unterschiedlich entwickelt. In Mainz wird der Karneval unter anderem durch den Narrenruf „Helau!“ untermalt, während der Kölner Karneval von „Alaaf!“ geprägt ist. Der Rosenmontag gilt als Höhepunkt der Straßenfastnacht und zieht jedes Jahr Millionen von Menschen an. Karneval Halla beschreibt, wie der Karneval als eine Plattform für Satire und soziale Auseinandersetzung dient.

Vielfältige Motivwagen und Botschaften

Im Zug gab es zahlreiche Motivwagen, die gesellschaftspolitische Themen auf humorvolle Weise aufgriffen. Ein großes Highlight war der Wagen, der die politische Figur Friedrich Merz darstellte, begleitet von der provokativen Botschaft, dass er „Kröten schlucken“ muss. Auch der Bundeskanzler Olaf Scholz und der Wirtschaftsminister Robert Habeck wurden als Bruchpiloten in einem Flugzeug dargestellt, was die aktuelle politische Situation satirisch kommentierte. Daneben fanden sich Darstellungen berühmter Persönlichkeiten wie Wladimir Putin mit einem Kätzchen, das Kim Jong-un ähnelte, und Donald Trump. Darüber hinaus wurde der Fußballtrainer Jürgen Klopp thematisiert, indem er von einem Sockel wegzufliegen schien, was auf seinen Wechsel zu Red Bull anspielte.Das ZDF ergänzt, dass neben Mainz auch in Köln und anderen Städten Rosenmontagszüge stattfanden.

Ein weiteres unübersehbares Element der Mainzer Feierlichkeiten war die Präsenz einer Marching Band der US Army, die den festlichen Charakter des Umzugs zusätzlich unterstreichen sollte. Während die traditionelle Mainzer Fastnachtsmusik im Vergleich zu aktuellen Hits weniger präsent war, war der Spaß und die Freude der Zuschauer unübersehbar. Am Rande des Weges zeigten sich zudem viele Teilnehmer in Tierkostümen, passend zum Welttag des Artenschutzes.

Zusammen mit Mainz 05, die einen eigenen Wagen im Zug hatten und von mindestens 111 Fans im Fastnachtstrikot begleitet wurden, bewies der Umzug eindrücklich, dass Mainz seinen Platz im Karneval neben Köln und Düsseldorf behaupten kann. Der Rosenmontagszug war nicht nur eine Feier der Tradition, sondern auch eine Plattform für kreative Entfaltung und kritische Reflexion über die aktuelle Gesellschaft.