Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen drei mutmaßliche Mitglieder der Mafia-Organisation ‚Ndrangheta erhoben, die banden- und gewerbsmäßig Geldwäsche betrieben haben sollen. Als Stützpunkt für ihre kriminellen Machenschaften diente eine Eisdiele in Siegen. Die Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen wirft den Männern im Alter von 25 bis 39 Jahren vor, im Auftrag eines hochrangigen ‚Ndrangheta-Mitglieds aus San Luca in Kalabrien ein Eiscafé betrieben zu haben.
Laut der Staatsanwaltschaft Düsseldorf investierte der Mafiaboss, der von den italienischen Strafverfolgungsbehörden als führender Verantwortlicher im internationalen Kokainhandel angesehen wird, etwa 400.000 Euro in die Eisdiele. Diese sollte sowohl zur Geldwäsche illegaler Betäubungsmittelgewinne der ‚Ndrangheta dienen als auch als Logistikstützpunkt in Nordrhein-Westfalen fungieren. Einnahmen aus dem Tagesgeschäft wurden zudem angeblich an weitere ‚Ndrangheta-Mitglieder in Italien weitergeleitet.
Die Eisdiele in Siegen und weitere Objekte in NRW und Italien wurden bei einer Razzia durchsucht, nachdem die Polizei fast drei Jahre lang ermittelt hatte. Der Prozess gegen die Verdächtigen soll am Landgericht Dortmund stattfinden, wobei ein genauer Termin noch nicht festgelegt wurde. Dieser Fall zeigt die internationale Verflechtung und die vielfältigen Aktivitäten krimineller Organisationen wie der ‚Ndrangheta.