Am 23. Februar 2025 wird der Kölner Hauptbahnhof für etwa zwölf Stunden vollständig gesperrt. Diese Unterbrechung des Bahnverkehrs beginnt um 16.25 Uhr und endet am folgenden Morgen um 4.25 Uhr. Die Sperrung ist notwendig, um umfangreiche Modernisierungsarbeiten durchzuführen. Während dieser Zeit werden lediglich die S-Bahngleise im Nah- und Regionalverkehr regulär in Betrieb bleiben.
Die geplanten Arbeiten umfassen den Bau von 25 neuen Signalen sowie die Anpassung der Leittechnik. Diese Maßnahmen sind darauf ausgelegt, die Gleise in beide Fahrtrichtungen nutzbar zu machen. Die Deutsche Bahn investiert rund 22 Millionen Euro in dieses Projekt, welches Teil ihrer langfristigen Infrastrukturverbesserungen ist.
Umleitungen und Einschränkungen
Fernverkehrszüge werden während dieser Zeit nicht am Hauptbahnhof abfahren. Die Züge werden stattdessen nach Köln Messe/Deutz oder Köln-Ehrenfeld umgeleitet. Reisende müssen außerdem mit Teilausfällen, Umleitungen oder Ausfällen des Halts im Kölner Hauptbahnhof bei Regionalexpress- oder Regionalbahnlinien rechnen. Die Einschränkungen im Fernverkehr haben bereits am vorhergehenden Montag begonnen und werden bis Sonntag andauern. Besonders betroffen sind viele ICE-Züge aus Norddeutschland, die nun in Düsseldorf enden, anstatt am Kölner Hauptbahnhof.
Gemäß Informationen der ZDF wird für die Nacht von Freitagabend bis Samstagmorgen eine zusätzliche Sperrung von 21 Uhr bis 5 Uhr für sämtliche Züge in Köln und am Bahnhof Köln-Messe/Deutz erfolgen. Diese Maßnahme ist ebenfalls auf Bauarbeiten für neue elektronische Stellwerke zurückzuführen. Um den Reisenden entgegenzukommen, wird ein umfangreicher Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, während Reisende zu nicht dringend notwendigen Fahrten abgeraten wird.
Langfristige Sanierungsmaßnahmen
Hinter diesen vorübergehenden Einschränkungen steht ein umfassendes Sanierungsprogramm der Deutschen Bahn, das bis 2027 realisiert werden soll. Der Konzern hat bereits im ersten Halbjahr 2025 einen Verlust von rund 1,2 Milliarden Euro verzeichnet und sieht sich daher gezwungen, eine vollständige Überarbeitung seiner Betriebsabläufe durchzuführen. Der Vorstand der Deutschen Bahn AG hat ein Gesamtprogramm zur strukturellen Sanierung des Konzerns vorgestellt, das sich auf die Bereiche Infrastruktur, Eisenbahnbetrieb und Wirtschaftlichkeit konzentriert.
Die vorrangigen Ziele dieses Programms umfassen die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit der Schiene, eine Verbesserung des Kundenerlebnisses sowie die Sicherung der finanziellen Tragfähigkeit des Unternehmens. Zu den Maßnahmen zählen die Generalsanierung von 1500 Streckenkilometern bis 2027, die Modernisierung von 100 Bahnhöfen pro Jahr und der Austausch von 200 alten, störanfälligen Stellwerken.
Für die Reisenden in Köln stehen somit in den kommenden Wochen zahlreiche Einschränkungen an, die sich jedoch in den größeren Kontext der dringend benötigten modernisierungsmaßnahmen und der Stabilisierung der Bahn-Infrastruktur einfügen.