Düsseldorf und die Relegation: Erinnerung an Elfmeter-Klau
Die turbulenten Ereignisse der Bundesliga-Relegation zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC sind auch Jahre später noch lebhaft in Erinnerung. Hans E. Lorenz, damals Vorsitzender Richter des DFB-Sportgerichts, erinnert sich an den Platzsturm und den geklauten Elfmeterpunkt, der die Situation zusätzlich eskalieren ließ.
In der Nachspielzeit des entscheidenden Spiels im Mai 2012 brachen Chaos und Unruhe aus, als Fans das Spielfeld stürmten. Der ARD-Reporter Tom Bartels kommentierte die Szenerie treffend mit den Worten: „Das ist der absolute Wahnsinn hier. Da fehlen einem die Worte.“ Lorenz musste später entscheiden, wie die Vorfälle zu bewerten waren.
Ein besonders euphorischer Fan klaute sogar den Elfmeterpunkt, was zu weiteren Turbulenzen führte. Nach einer längeren Unterbrechung wurde die Partie fortgesetzt, jedoch kam es auch im Kabinengang zu unschönen Szenen. Der Schiedsrichter Wolfgang Stark wurde von einem Hertha-Profi geschlagen, was zu einer siebenmonatigen Sperre des Spielers führte – die längste Sperre in Lorenz‘ Amtszeit.
Hertha BSC legte Einspruch ein und die Situation wurde intensiv über zwei Tage verhandelt. Trotz der Widerstände seitens Hertha wurde das Urteil bestätigt. Ein Jahr später traf Lorenz auf Michael Preetz, den Hertha-Funktionär, und gratulierte ihm zum Erfolg. In einem humorvollen Dialog antwortete Preetz mit den Worten „Aber Ehrenmitglied werden sie bei uns trotzdem nicht.“ Die Ereignisse dieser Relegation bleiben ein unvergesslicher Teil der Bundesliga-Geschichte.