Die S-Bahn-Strecke S6 zwischen Essen und dem Rheinland bleibt aufgrund eines Hangrutsches bei Ratingen-Hösel, der im Januar 2024 auftrat, seit über einem Jahr unterbrochen. Die massive Beschädigung erstreckt sich über rund 400 Meter und betrifft sowohl die Schienen als auch den Bahndamm. Auch wenn das Genehmigungsverfahren für die Reparatur der Strecke nun dem Ende zugeht, bleiben die Pendler weiterhin auf Busse angewiesen.
Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat mitgeteilt, dass das Verfahren höchste Priorität hat und bereits weit fortgeschritten ist. Alle erforderlichen Stellungnahmen der beteiligten Behörden sind inzwischen eingegangen. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass die Bauzeit ca. sechs Monate betragen wird, sobald das Baurecht erteilt ist. Aktuell wird mit einer Freigabe der Strecke bis Ende des 1. Halbjahres 2026 gerechnet, jedoch wird nach Möglichkeiten zur Beschleunigung der Arbeiten gesucht, um den Pendlern schneller zu helfen.
Maßnahmen zur Hangbefestigung
Um die Stabilität des Hangs zu gewährleisten, sind umfangreiche Maßnahmen geplant. Eine Bohrpfahlwand von rund 50 Metern Länge und fünf Metern Höhe soll errichtet werden. Massive Pfähle werden dabei zehn Meter tief in den Boden eingeschlagen. Die Hangbefestigung betrifft sowohl die Seite mit etwa 300 Meter als auch die andere Seite mit 60 Meter. Die wasserrechtlichen Bedenken gegen die Maßnahmen konnten ausgeräumt werden, was einen wichtigen Schritt in Richtung der Genehmigung darstellt. Die Genehmigungsunterlagen umfassten mehr als 500 Seiten und etwa 30 verschiedene Pläne.
Der Grund für die Hangrutschung wird unter anderem mit den starken Regenfällen und den Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung gebracht. Dies spiegelt eine allgemeine Tendenz wider, die auch in anderen Bereichen der Bahninfrastruktur beobachtet wird, wie beispielsweise bei der SBB, die seit 15 Jahren Investitionen zur Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels tätigt, um zukünftige Schäden an der Bahninfrastruktur zu vermeiden. Die Herausforderungen sind vielfältig: steigende Temperaturen, häufigere Hitzewellen und zunehmende Wassermangel sowie Naturereignisse wie Rutschungen sind souveingefahrene Probleme.
Verkehrsmaßnahmen für Pendler
Die derzeitige Situation zwingt die Pendler zwischen Essen-Kettwig und Ratingen zu Umstiegen auf die Busse. Die S-Bahnstation Ratingen-Ost wird werktags von 4.30 bis 20.00 Uhr bedient, während die Station Ratingen-Hösel nicht angesteuert werden kann. Ein Schienenersatzverkehr zwischen Ratingen-Ost und Kettwig sowie ein Pendelverkehr nach Essen Hauptbahnhof wurde eingerichtet.
- S-Bahnen aus Köln enden und beginnen in Düsseldorf-Rath Mitte.
- Die Strecke S6 ist zwischen Rath Mitte und Kettwig gesperrt.
- Busse verbinden Düsseldorf-Unterrath mit Kettwig.
- Regionalzüge zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Essen Hauptbahnhof verkehren gewohnt.
Die Situation stellt für viele Pendler eine erhebliche Herausforderung dar. Die Deutsche Bahn arbeitet weiterhin daran, zügig Fortschritte zu erzielen, um die Unterbrechungen im Verkehrsnetz bald zu überwinden. Die Entwicklungen rund um die S-Bahn kennen bereits verschiedene Parallelen zu den aktuellen Herausforderungen im gesamten Verkehrswesen, insbesonders in Hinblick auf die Anpassung an klimabedingte Herausforderungen und deren langfristige Konsequenzen.
Für weitere Informationen zur aktuellen Lage und den langfristigen Maßnahmen der SBB im Umgang mit Naturgefahren verweisen wir auf entsprechende Berichte auf den Seiten von Dewezet, Ruhr24 und SBB.