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Esprit gerät in finanzielle Schieflage: Insolvenzantrag für deutsche Töchter gestellt

Esprit Europe vor dem Neuanfang - Chancen und Risiken der Insolvenz in Eigenverwaltung

Der Modekonzern Esprit hat eine Insolvenz für sein Europageschäft eingereicht. Die Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere deutsche Töchter haben Anträge auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Düsseldorf gestellt. Das Unternehmen gab bekannt, dass der Geschäftsbetrieb vorerst fortgeführt wird und etwa 1500 Mitarbeiter in Deutschland von der Situation informiert wurden. Das Ziel der Insolvenz ist es, das europäische Geschäft, das hauptsächlich von Deutschland aus geführt wird, zu restrukturieren und zukunftsfähig auszurichten. Es laufen bereits Gespräche mit einem interessierten Finanzinvestor, und Verhandlungen über den Erwerb der Markenrechte für Europa sind in einem fortgeschrittenen Stadium.

Die bisherige Geschäftsführerin wird das Unternehmen verlassen, während die Rechtsanwälte Christian Gerloff und Christian Stoffler die Leitung übernehmen sollen, um den Modekonzern zu sanieren. Esprit hatte in letzter Zeit mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen, was zur Insolvenz wesentlicher Teile des europäischen Geschäfts führte. Esprit-Töchter in Belgien und der Schweiz hatten bereits im März 2024 Insolvenz angemeldet. Die Verdi-Fachbereichsleiterin für Handel in NRW äußerte die Hoffnung, dass ein neuer Investor gefunden wird, um langfristige Perspektiven für die Beschäftigten zu schaffen und die Traditionsmarke zu erhalten.

Esprit ist in rund 40 Ländern weltweit tätig, mit Hauptzentralen in Ratingen und Hongkong. Deutschland stellt den wichtigsten Markt für den Konzern dar, mit insgesamt 57 Filialen bundesweit. In Europa gibt es 124 Filialen. Die Esprit Europe GmbH, mit Sitz in Ratingen, fungiert als Obergesellschaft für Esprit in verschiedenen europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, Skandinavien, Polen und Großbritannien. Einkauf und Vertrieb sind über diverse europäische Tochter- und Enkelgesellschaften organisiert. Im Jahr 2020 hatte Esprit bereits ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften beantragt, was zur Schließung von etwa 50 Filialen in Deutschland und dem Verlust von rund 1100 Arbeitsplätzen führte.

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