Am 16. Januar 2025 gedenkt die Fußballwelt des verstorbenen Kay Bernstein, der im Juni 2022 zum Präsidenten von Hertha BSC gewählt wurde. Fabian von Wachsmann, Stadionsprecher des Vereins, blickt in einem Interview zurück und lässt die Erinnerungen an diesen Tag wieder aufleben, der einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Der Tag seines Todes fiel erneut mit schneebedeckten Straßen zusammen, so wie ein Jahr zuvor. Diese Kulisse machte das Gedenken für viele noch emotionaler.
Bernstein war nicht nur ein leidenschaftlicher Fan, sondern investierte auch viel Zeit in den Verein, sowohl ehrenamtlich als auch als Präsident. Von Wachsmann erinnert sich daran, wie er von Bernsteins Tod durch einen gemeinsamen Freund erfuhr. Das erste Spiel nach dem Verlust fand gegen Fortuna Düsseldorf statt, bei dem von Wachsmann eine bewegende Rede während der Schweigeminute im Olympiastadion hielt. Er beschreibt den Tag als emotional belastend und hebt die tiefe Traurigkeit der Anwesenden hervor.
Kay Bernsteins Vermächtnis
Kay Bernsteins Vision als Präsident war es, Hertha BSC wieder näher zu seinen Wurzeln zu führen. Er strebte danach, ein Präsident für alle Herthanerinnen und Herthaner zu sein und den Verein in schwierigen Zeiten zusammenzuführen. „Ein zartes Pflänzchen der blau-weißen Hoffnung“ wollte er pflegen und symbolisch einen Apfelbaum auf dem Olympiagelände pflanzen, um an den 130. Geburtstag des Vereins zu erinnern. Er brachte das nötige Gärtnerequipment selbst mit, um sein Projekt zu realisieren.
Bernstein begegnete jedem Fan und Mitarbeitenden mit Freundlichkeit und Authentizität und prägte die Vereinsidentität durch außergewöhnliche Präsenz und Transparenz. Diese warmherzige Art hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Menschen, die ihm begegneten.
Ein Weg voller Höhen und Tiefen
Die Geschichte von Hertha BSC geht auf die Gründung des Berliner Fußball Club Hertha 1892 zurück. Der Verein, dessen Name von einem Dampfer inspiriert wurde, muss in den letzten Jahrzehnten mehrere Höhen und Tiefen durchleben. Nach einem Zwangsabstieg in den 1960er Jahren und weiteren Schwierigkeiten in den folgenden Jahrzehnten, erlebte der Verein in den 2000er Jahren die Teilnahme an europäischen Wettbewerben wie dem UEFA-Pokal und der Champions League.
Die letzten Jahre waren jedoch von sportlichen Herausforderungen geprägt, die 2020 zum Abstieg führten und 2023 die Rückkehr in die 2. Bundesliga einläuteten. In dieser turbulenten Zeit war es besonders wichtig, dass die Vereinsführung, unter Bernsteins Leitung, ein Gefühl der Gemeinschaft schuf und die Mitglieder motivierte, als Einheit durch schwere Zeiten zu gehen.
Fabian von Wachsmann und viele andere Wegbegleiter sind überzeugt, dass das Vermächtnis von Kay Bernstein weiterhin in den Herzen der Fans und in den Werten des Vereins lebt. Die Herausforderungen, vor denen Hertha BSC steht, sind nicht weniger geworden, doch die Stimme und die Vision eines Mannes, der so viel für den Verein getan hat, bleiben sichtbar im Bestreben, das „zarte Pflänzchen“ zu einer starken Gemeinschaft zu entwickeln.
Weitere Informationen finden Sie in den Berichten von rbb24, Hertha BSC und auf Wikipedia.