Düsseldorf

Debatte um Tagespflege in Düsseldorf: Kritik an geplanten Reformen

Die Diskussion über die Zukunft der Tagespflege in Düsseldorf nähert sich dem Finale. In der kommenden Woche soll der Jugendhilfeausschuss eine Reform der kommunalen Richtlinien verabschieden. Die vorgesehene Verkürzung der pauschal vergüteten Betreuungszeiten auf 35 Wochenstunden hat bereits zu Unmut bei Tageseltern und Familien geführt. Diese Regelung würde Elternschaften belasten, da längere Betreuungszeiten nur mit einer Arbeitszeitbescheinigung oder einem Gespräch mit städtischen Mitarbeitern möglich wären.

Der Jugendamtselternbeirat (JAEB) hat ebenfalls deutliche Kritik geäußert und betont, dass die neuen Verwaltungspläne den Wiedereinstieg in den Beruf erschweren würden. Insbesondere Frauen seien von kürzeren Arbeitszeiten betroffen, was negative Auswirkungen auf ihre berufliche Entwicklung, finanzielle Situation und spätere Rente haben könnte. Des Weiteren sei es für viele Familien in Düsseldorf nahezu unmöglich, nur von einem Einkommen zu leben.

Die Erklärungen von Stephan Glaremin, Leiter des Amtes für Soziales und Jugend, dass die Änderungen keine Kontrolle oder Druck darstellen, sondern die faire Ermittlung tatsächlicher Bedarfe würden, werden von Kritikern angezweifelt. Es wird befürchtet, dass Eltern nach der Neuregelung auf die Auslegung durch Sachbearbeiter angewiesen seien und ihre freie Wahl der Betreuungszeiten beschränkt werde.

Eine Vertagung der umstrittenen Vorlage wird von einigen, wie dem Vater und JAEB-Vorsitzenden Bastian Schubert, angeregt. Trotz der geplanten Umsetzung im August ist eine mögliche Verschiebung in den Herbst noch nicht endgültig entschieden. Die Tageseltern setzen indes weiterhin auf Druckmittel wie Postkarten an den Oberbürgermeister und das Amt für Soziales und Jugend. In diesen Postkarten äußern sie den Wunsch nach einer Flexibilität bei den Betreuungszeiten, ähnlich der in den Kitas.

Der Streit um die Betreuungszeiten und die Kritik an der Stadt Düsseldorf werden weiterhin kontrovers diskutiert. Die Beteiligten hoffen auf eine Einigung, die sowohl den Bedürfnissen der Tageseltern als auch den Familien gerecht wird.

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