Die Hochschule Düsseldorf wird eine neue Professur für Kinderschutz und Kinderrechte einrichten. Diese Initiative, die im Kontext der tragischen „Kinder von Lügde“-Vorfälle steht, wurde heute bekannt gegeben. Landesregierung und Bildungsbehörden betonen die Dringlichkeit, effektive Gegenstrategien gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen zu entwickeln. Kinder- und Jugendministerin Josefine Paul von den Grünen bezeichnete die Professur als bedeutenden Meilenstein für den Kinderschutz in Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, Wissen über Gefährdungssituationen und den professionellen Umgang damit in der pädagogischen Lehre zu verankern. Gut ausgebildete Fachkräfte gelten als entscheidend für einen wirksamen Kinderschutz.
Die Hochschule Düsseldorf hat bereits umfassende Expertise im Bereich Kinderschutz aufgebaut. Sechs Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Nordrhein-Westfalen hatten Interesse an der neuen Professur bekundet, doch die Hochschule Düsseldorf erhielt schließlich den Zuschlag. Diese Professur bietet auch die Möglichkeit zur Promotion im Bereich Kinderschutz und Kinderrechte. Damit wird nicht nur die akademische Forschung gefördert, sondern auch der praktischen Umsetzung von Schutzmaßnahmen Rechnung getragen.
Leitfaden für Kinderschutzmaßnahmen
In Anlehnung an die Einrichtung der Professur wurde zudem ein Leitfaden für „Kinderschutz in der Schule“ von der Kultusministerkonferenz beschlossen. Dieser Leitfaden hat das Ziel, Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt an Schulen zu entwickeln und umzusetzen. Er bietet praxisnahe Materialien und Unterstützung zur Strukturierung von Abläufen. Der Prozess zur Entwicklung eines Schutzkonzeptes wird als komplexer Schulentwicklungsprozess beschrieben, der sowohl Zeit als auch einen Wandel im Bewusstsein erfordert.
Der neue Leitfaden orientiert sich an den Elementen des Schutzkonzeptes der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung. Er soll Schulen helfen, wirksame Schutzkonzepte zu entwickeln und Handlungssicherheit zu gewinnen. Durch die Entwicklung dieser Konzepte wird die Bedeutung der langfristigen Prävention von sexualisierter Gewalt unterstrichen, und die Inhalte wurden in einer länderübergreifenden Expertengruppe erarbeitet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einrichtung der Professur an der Hochschule Düsseldorf und der begleitende Leitfaden für Schulen einen wichtigen Schritt in Richtung eines strukturierten und wirkungsvollen Kinderschutzes darstellen. Es ist entscheidend, dass sowohl die akademische Ausbildung als auch die praktische Umsetzung von Schutzmaßnahmen einen hohen Stellenwert erhalten, um den Herausforderungen im Bereich Kinderschutz adäquat zu begegnen.
Weitere Informationen zur neuen Professur finden Sie bei Dewezet hier und zur Initiative bei Deutschlandfunk hier. Den Leitfaden für Schutzkonzepte können Sie auf der Website der Kultusministerkonferenz einsehen.