In den letzten Tagen gab es einige bedeutende Entwicklungen rund um Borussia Dortmund, insbesondere bezüglich der sportlichen Führung. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke erklärte, dass er nicht mehr in die entscheidenden sportlichen Abläufe involviert ist. Diese Entscheidung umfasst auch die letzten Personalanpassungen, unter anderem die Trennung von Trainer Nuri Sahin und die Verpflichtung von Niko Kovac, von denen Watzke angibt, dass er dabei nicht involviert war. So wurde Kovac ohne seine persönliche Vorstellung im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt, ein Novum in den letzten 20 Jahren des Klubs.
Watzke betonte, dass die sportliche Verantwortung im vergangenen Sommer an Lars Ricken, den Sport-Geschäftsführer, übergeben wurde. Diese Übergabe erfolgte in dem Bestreben, die sportliche Führung zu optimieren, auch wenn Watzke in seiner Rückschau besorgt ist über mögliche Spannungen innerhalb dieses Führungstrios, zu dem auch Sebastian Kehl als Sportdirektor gehört. Er stellte klar, dass die Harmonisierung der starken Persönlichkeiten – Ricken, Kehl und Matthias Sammer als externem Berater – noch „optimierungsbedürftig“ sei, da in solchen Konstellationen oft „ausgeprägte Egos“ vorhanden seien.
Herausforderungen in der sportlichen Führung
Die Herausforderungen im Team wurden von Watzke konkretisiert, als er die aktuelle sportliche Situation kommentierte. Borussia Dortmund liege hinter den eigenen Ansprüchen zurück, was zusätzlichen Druck schafft. Watzke betonte die Notwendigkeit für die sportliche Führung, Entscheidungen zu treffen und sich diesen Herausforderungen zu stellen. Dies erfordert eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und gruppenkohäsive Strukturen, die laut Dr. René Paasch für den Erfolg im Fußball entscheidend sind.
Die Verantwortlichen im Verein müssen auch in schwierigen Zeiten zusammenarbeiten, um die Teamkohäsion zu stärken. In der Teamentwicklung, ein zentraler Prozess im Fußball, spielen die Kommunikation und die Entwicklung eines gemeinsamen Ziels eine zentrale Rolle. Teams mit höherer Aufgabenkohäsion neigen dazu, erfolgreicher zu sein, und es liegt an den Führungskräften, diese Kohäsion zu fördern und zu managen.
Der Blick in die Zukunft
Watzke plant, sich im November aus der Geschäftsführung zurückzuziehen, was weitere Veränderungen in der Führungsstruktur mit sich bringen könnte. Dies wirft die Frage auf, wie die Zukunft von Borussia Dortmund gestaltet werden soll und welche Impulse unter neuer Führung gesetzt werden können. Die sportliche Leitung muss sich darauf konzentrieren, klare Ziele zu definieren und die Zusammenarbeit zwischen den Führungspersönlichkeiten zu optimieren.
In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen könnte die Einbindung von Sportpsychologen in das Trainerteam, wie von Dr. René Paasch angeregt, ein Schritt in die richtige Richtung sein. Dies würde nicht nur die Teamdynamik stärken, sondern auch die Identifikation der Spieler mit den festgelegten Zielen fördern.