Im Auftaktspiel der Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und Bayer 04 Leverkusen am 13. Januar 2025 entbrannte eine heftige Diskussion um eine umstrittene Elfmeterentscheidung. Schiedsrichter Tobias Stieler pfiff in der 79. Minute nach einem Zweikampf zwischen Leverkusens Edmond Tapsoba und Dortmunder Julien Duranville auf Elfmeter, nachdem Duranville im Strafraum einen Treffer ins Gesicht erhalten hatte. Obwohl Stieler die Situation zunächst als unproblematisch ansah, wurde er durch den Videoassistenten (VAR) darauf hingewiesen, die Szene erneut zu überprüfen.

Nachdem Stieler die Wiederholung am Bildschirm angesehen hatte, entschied er schließlich auf Strafstoß. Serhou Guirassy verwandelte den Elfmeter erfolgreich zum 2:3 für Dortmund, doch blieb dies ohne Auswirkungen auf das Endergebnis, da Leverkusen die Partie letztlich gewann. Diese Entscheidung rief nicht nur Unmut bei den Leverkusener Fans hervor, sondern führte auch zu kritischen Äußerungen aus dem Expertenkreis.

Kritik am VAR-Einsatz

Der ehemalige Nationalspieler Michael Ballack äußerte sich zur Entscheidung und kritisierte das Vorgehen des Schiedsrichters. Er betonte, dass Schiedsrichter zunehmend Angst hätten, sich auf den VAR zu verlassen, und dass dieser nur bei klaren Fehlentscheidungen eingreifen sollte. In diesem speziellen Fall sah Ballack diese Voraussetzungen nicht gegeben. Auch der ehemalige DFB-Schiedsrichter Manuel Gräfe erklärte, dass die Elfmeter-Entscheidung nicht zur gewohnt großzügigen Linie von Stieler gepasst habe und seiner Meinung nach nicht klar und offensichtlich falsch gewesen sei.

Leverkusens Granit Xhaka äußerte sich ebenfalls zur strittigen Situation und stellte klar, dass er die Handbewegung von Tapsoba als normal erachtete. „Es war niemals ein Elfmeter“, so Xhaka. Diese Niedergeschlagenheit wird durch die Tatsache verstärkt, dass die VAR-Entscheidung im Einklang mit den Regeln des VAR-Protokolls steht, das besagt, dass Video-Schiedsrichterassistenten nur dann eingreifen dürfen, wenn klare Fehlentscheidungen vorliegen.

Die Regeln zur Elfmeterentscheidung

Gemäß den Grundsätzen der Fußballregeln muss der Schiedsrichter eine Entscheidung treffen, die nur durch den VAR in bestimmten Szenarien überprüft werden kann. Dazu gehören unter anderem Tore, Strafstöße, direkte rote Karten und die korrekte Identifikation von Spielern bei Verwarnungen oder Feldverweisen. Der VAR kann nur Empfehlungen abgeben; die endgültige Entscheidung liegt immer beim Schiedsrichter, der sowohl auf Informationen des VAR als auch auf sein eigenes Ermessen zurückgreifen kann.

Die technische Durchführung des VAR ist klar geregelt, und der Schiedsrichter ist in der Verantwortung, sichtbare Entscheidungen zu treffen, die die Integrität des Spiels wahren. Auch wenn der Einsatz des VAR umstritten ist, bleibt der Einfluss auf das Spiel und die Resultate nicht zu leugnen. In diesem Fall, trotz des verwandelten Elfmeters, bleibt Borussia Dortmund ohne den gewünschten Punktgewinn, was die Diskussion um die Schiedsrichterleistung und den VAR weiterhin anheizt.