Ryanair kehrt im Sommer 2025 zurück zum Flughafen Lübeck und startet neue Flugverbindungen nach London, Malaga und Mallorca. Diese Rückkehr wird von Ryanair mit einer erwarteten Passagierzahl von über 82.000 pro Jahr untermauert. Ryanair-Sprecher Marcel Pouchain Meyer beschreibt den Flughafen Lübeck als attraktiven Standort mit großem Potenzial. Der Rückzug aus Flughäfen wie Hamburg, Leipzig, Dresden und Dortmund führt gleichzeitig zu einer Reduzierung der Kapazitäten an diesen Standorten.

Der Flughafen Lübeck profitiert von Ryanairs Rückkehr, da etwa 60 Arbeitsplätze am Flughafen gestärkt werden. „Wir fokussieren uns auf hohen Komfort und schnelle Reisezeiten für Airlines und Passagiere“, merkt Flughafengeschäftsführer Jürgen Friedel an. In den vergangenen Jahren hat der Flughafen Lübeck rund 50 Millionen Euro in die Verbesserung seiner Infrastruktur investiert, um sich für Airlines attraktiver zu machen.

Ryanairs Geschäftsmodell im Fokus

Die Rückkehr von Ryanair zum Flughafen Lübeck ist nicht nur ein positives Signal für die Region, sondern auch ein weiterer Beleg für die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens. Laut Dara Brady, Chief Marketing Officer von Ryanair, hat sich das Geschäftsmodell des Unternehmens über 20 Jahre kaum verändert. Das Hauptaugenmerk liegt auf Kostenminimierung und der Maximierung der Passagierzahlen, wodurch man als „Preisnehmer“ im Wettbewerbsumfeld agiert.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, setzt Ryanair nicht auf hohe Ticketpreise, sondern auf eine hohe Auslastung der Flüge bei niedrigeren Preisen. Dies minimiert die Kosten pro Passagier, was für die langfristige Wirtschaftlichkeit der Flüge entscheidend ist. Auf Kurzstrecken spielt die Kundenzufriedenheit und Markenloyalität eine untergeordnete Rolle. Stattdessen wird der Markt in erster Linie durch preisgünstige Angebote und eine konsequent kosteneffiziente Betriebsweise betrieben. Ryanair verfolgt ein einfaches operatives Modell, das auf Maximalnutzung der Flotte und optimale Mitarbeiterproduktivität abzielt.

Die Entscheidung, Lübeck als neuen Flughafenstandort in diesem Jahr aufzunehmen, zeigt das Engagement von Ryanair, trotz außergewöhnlicher Herausforderungen in der Luftfahrtbranche weiterhin zu wachsen. Meyer kritisierte zuvor die hohen Kosten an deutschen Flughäfen, die die Wettbewerbsfähigkeit gefährden könnten. Die Rückkehr nach Lübeck könnte als strategischer Schritt gesehen werden, um den Herausforderungen zu begegnen und gleichzeitig von den jüngsten Investitionen in die Flughafeninfrastruktur zu profitieren.

Die umfassenden Marktanalysen und das bewährte Geschäftsmodell von Ryanair werden in den kommenden Monaten die Entwicklung der Flugverbindungen vom Flughafen Lübeck maßgeblich beeinflussen. Während viele Airlines noch von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen sind, zeigt diese Rückkehr, dass Ryanair an seiner Strategie festhält und weiterhin auf Expansion setzt.